1961


Am 2. Juni musste die Feuerwehr zum Unterquehenbergbauern ausrücken. Während eines starken Gewitters hatte der Blitz in die Stromleitung eingeschlagen und hatte dabei eine Sicherungstafel im Haus in Brand gesetzt. Die Rauchentwicklung war beträchtlich, trotzdem konnte größerer Schaden abgewendet werden.

Am 5. Juli brannte das Wirtschaftsgebäude des Johann Ramsauer, Kehlhof 8, vermutlich we-gen Heuselbstentzündung. Aufgrund Wassermangel waren das Wohn- und Wirtschaftsgebäude nicht zu retten, wenigstens das Vieh konnte gerettet werden. Dieser Einsatz bildete den Auftakt zu einer Serie von Brandeinsätzen aufgrund Heuselbstentzündung.

Am 22. Juli musste beim Unterquehenbergbauern der gesamte Heustock geräumt werden, da bereits 96° C gemessen wurden. Aufgrund der enormen Größe des Heustockes musste auch die Hilfe von Voglau in Anspruch genommen werden, insgesamt arbeiteten 16 Mann über 15 Stunden lang.

Dieselbe Tätigkeit war am 16. August beim Kleingrubbauern in Radochsberg zu erledigen. Die gemessene Temperatur betrug bereits 98° C, beim Abtragen des Heustockes begann dieser zu brennen und konnte mit Mühe gerade noch gelöscht werden.

In der Zeit von Juli bis September mussten bei sieben Bauernhöfen die Heustöcke aufgrund zu hoher Temperatur abgetragen werden, bei nicht weniger als 32 Bauern wurden Heumessungen mit Sonden durchgeführt.

Im September trat eine Bewerbsgruppe aus Abtenau beim Landesleistungsbewerb in Salzburg an und errang das Leistungsabzeichen in Bronze.

Am 23. Oktober brach im Wohnhaus des Georg Grünwald, Schorn, ein Brand aus, der dieses trotz des Einsatzes der Feuerwehr völlig einäscherte. Die Wasserversorgung wurde als gut beschrieben, das Haus war jedoch gänzlich aus Holz gebaut und gewisse "Geländeschwierig-keiten" verhinderten einen effektiven Einsatz.

Anfang Dezember wurde die FF Abtenau zu einem Sägespänesilobrand bei der Firma Kaindl in Lungötz gerufen. Die Wehr war die ganze Nacht über mit 12 Mann im Einsatz. Wenige Tage später bescherten starke Regenfälle wieder einen Hochwassereinsatz. Diesmal trat der Schönerbach über die Ufer und überschwemmte den Markt, besonders waren das Konsum-haus und das Kaufhaus Erlfelder betroffen. Auch der Kindergarten und die Wäscherei Pranieß wurden durch den Wimmbach verwüstet. Die Regenfälle waren so stark, dass sogar die Straße nach Golling wegen Überflutung gesperrt werden musste. Am darauffolgenden Tag mussten wieder unzählige Keller ausgepumpt werden.

Am 29. Dezember rückte die Feuerwehr zum Begräbnis von Karl Becker aus, dieser war elf Jahre lang Kassier und Schriftführer gewesen.

1962


Das Jahr 1962 begann mit einem Brand bei der Tischlerei Gschwandtner in Voglau. Durch Überhitzung der Warmluftanlage waren 45 - 50 m2 Dachfläche zerstört worden, der Löschzug Voglau stellte die Brandwache.

Am 27. Juni brannte das Wohnhaus des Gschwandlahnbauern Johann Lanner, Hallseiten 7, infolge Wassermangels im Ortsteil Gschwand konnte das Objekt nicht gerettet werden. Behelfsmäßig wurde mit Jauche gelöscht, sodass wenigstens das Wirtschaftsgebäude unbeschädigt blieb.

Am 8. November brach in der Holzknechthütte Aualm-Pichl ein Brand aus, der starken Funkenflug verursachte. Ca. 1 ha Wald drohte in Brand gesetzt zu werden, Trockenheit und starker Südwind verschärften die Situation zusätzlich. Da der Brandort völlig unzugänglich war, wurde Großalarm ausgelöst. Feuerwehrmänner aus Abtenau, Voglau, Scheffau, Golling, Kuchl, Hallein und Annaberg rückten zur Brandbekämpfung an. Anwesend waren auch der Landes- Bezirks- und Abschnittsfeuerwehrkommandant. Das Löschwasser wurde schließlich mit Kanistern über eine Seilbahn zum Brandplatz befördert und der Waldbrand gelöscht. Zur selben Zeit war in Radochsberg beim Eggertshofbauern ein Brand zu bekämpfen, der wegen Funkenflug aus einem Backofen entstanden war. Das Wohnhaus war bereits in größter Gefahr, schließlich brannte aber nur der Backofen nieder.

Kurz vor Weihnachten war das bereits übliche Winterhochwasser zu bekämpfen, der Fischbach überschwemmte wieder einige Häuser beim Kaffeeweber, beim Krapflwirt und beim Glaserer. Die Wehr räumte das Bachbett und verhinderte so Schlimmeres.

Der diesjährige Feuerwehrausflug führte in den Pinzgau, auf den Enzingerboden.

1963


1963 brachte eine deutliche Verbesserung in der Ausrüstung der Feuerwehr. Bereits Anfang Jänner wurde eine neue Tragkraftspritze TS 75, VW Automatic, bei der Fa. Rosenbauer abgeholt. Die Motorspritze wurde anlässlich der Florianifeier geweiht und stand schließlich über 30 Jahre als eines der wichtigsten Geräte der Feuerwehr im Einsatz, bis sie 1994 durch ein moderneres Fabrikat ersetzt wurde. Weiters wurden im Laufe des Jahres zwei Handfunksprechgeräte und eine Motorsäge angeschafft, der Landesfeuerwehrverband stationierte einen Katastrophenanhänger und einen Stromerzeuger in Abtenau. Schließlich wurde der Spinnenhelm "Wiener Form" als einheitlicher Feuerwehrhelm eingeführt.

1963 wurde eine neue Tragkraftspritze beschafft, eine TS75, VW Automatic, Rosenbauer
1963 wurde eine neue Tragkraftspritze beschafft, eine TS75, VW Automatic, Rosenbauer

Am 16. Jänner brach bei Josef Moisl, Au 13 in der Mühle durch Kurzschluss ein Brand aus, welcher infolge des starken Westwindes das Wirtschaftsgebäude schwer bedrohte. 12 Mann der Feuerwehr verhinderten das Schlimmste.

Am 29. November brach im Seetrattengut des Gsenger Lorenz in Hallseiten 6 wiederum durch Kurzschluss ein verheerendes Feuer aus, das das Wohnhaus völlig einäscherte. Durch den Einsatz der Feuerwehr konnten lediglich das Wirtschaftsgebäude und der naheliegende Hochwald gerettet werden. Die Wasserversorgung war äußerst schwierig, eine unzureichende Menge konnte über eine Entfernung von 450m von der Seehoflacke entnommen werden. Für die Wasserförderung wurden auch Feuerwehrmänner aus Voglau und Annaberg eingesetzt.

1964


Zur Florianifeier rückte die Feuerwehr Abtenau gemeinsam mit dem Löschzug Voglau zum ersten Mal in den neuen Uniformen aus. Diese bestand aus einer schwarzen Hose, braunem Rock und Bergmütze. Da die Neueinkleidung des gesamten Vereins eine enorme finanzielle Belastung mit sich brachte, wurde eine Haussammlung durchgeführt, welche als sehr gut verlaufen protokolliert wurde.

Eine Gruppe aus Abtenau nahm im Oktober am Bundesfeuerwehrleistungsbewerb in Wien teil und konnte ein gutes Abschneiden für sich verbuchen.

An Bränden ist nur ein Kleinbrand bei Schnitzhofer Philipp, Häuslfeld, Waldhof 18, überliefert. Der Brand in der Tenne konnte rasch gelöscht werden.

Im Winter wurde ein Eisschießen gegen die Trachtenmusik organisiert, wobei der Ehreneis-stock und das "Mahl" von der Musik, jedoch das Bier, und das war wohl das Wesentlichste, von der Feuerwehr gewonnen wurde.


1964 wurde die Uniformierung der Feuerwehr von blau auf braun umgestellt
1964 wurde die Uniformierung der Feuerwehr von blau auf braun umgestellt

Eine Gruppe aus Abtenau nahm im Oktober am Bundesfeuerwehrleistungsbewerb in Wien teil und konnte ein gutes Abschneiden für sich verbuchen.

An Bränden ist nur ein Kleinbrand bei Schnitzhofer Philipp, Häuslfeld, Waldhof 18, überliefert. Der Brand in der Tenne konnte rasch gelöscht werden.

Im Winter wurde ein Eisschießen gegen die Trachtenmusik organisiert, wobei der Ehreneisstock und das "Mahl" von der Musik, jedoch das Bier, und das war wohl das Wesentlichste, von der Feuerwehr gewonnen wurde.

1965


1965 mussten wieder einige Brandeinsätze geleistet werden. Der spektakulärste war der Brand in der Pfarrkirche am 29. Juli. Durch Kurzschluss eines Heizstrahlers brach gegen 1 Uhr 30 in einem Beichtstuhl Feuer aus. Wegen eines Stromausfalls konnte die Alarmierung nicht mittels der am Kirchturm montierten Sirene erfolgen, es musste daher mit den Glocken Sturm geläutet werden. Die Situation stellte sich anfangs derart bedrohlich dar, dass sogar die Feuerwehr Hallein alarmiert wurde und auch der Bezirksfeuerwehrkommandant nach Abtenau eilte. Unter schwierigen Bedingungen konnte der Brand gelöscht werden, ein Mann erlitt Verbrennungen an der linken Hand und musste der Rettung übergeben werden. Um 4 Uhr 30 konnten die Männer wieder einrücken und die Feuerwehr Hallein unverrichteter Dinge wieder den Heimweg antreten.

Im September brannte der Dachboden des Rainbauern in Schratten 12, dieser konnte jedoch rasch gelöscht werden. Schwerwiegendere Folgen hatte ein Blitzschlag in das Wirtschaftsgebäude des Wegscheidbauern Lorenz Putz, Wegscheid 13. Das Gebäude wurde völlig zerstört, etliche Stück Vieh verbrannten. Trotz widrigster Umstände bei der Beschaffung von Löschwasser konnte, gemeinsam mit Männern aus Voglau, das Wohnhaus gerettet werden.

Im November ließ starker Sturm etliche Bäume auf die Bundesstraße zwischen Abtenau und Voglau stürzen, die Feuerwehr machte den Verkehrsweg in einem Nachteinsatz wieder frei.

Bereits 1965 wurden von Mitte Mai bis Ende August jeden Sonntag durch die Feuerwehrmitglieder Bereitschaftsdienste durchgeführt, um auch in Zeiten von schwacher Anwesenheit der Feuerwehrmänner zuhause, den örtlichen Brandschutz zu gewährleisten.

1966


Am 10. Juni musste der langjährige Zeugwart, Brandmeister Matthias Egger, beerdigt werden, über 100 Mann aus Abtenau und Voglau gaben ihm das letzte Geleit.

Am 27. September musste der Feuerwehr Scheffau beim Brand des Etzbauern in Wallingwinkl 8 nachbarliche Löschhilfe gewährt werden. Trotz Einsatz von drei Feuerwehren brannte das Wirtschaftsgebäude nieder, daran konnte auch die Anwesenheit von Bezirkskommandant Buttinger nichts ändern.

Die Ausrüstung wurde weiter komplettiert, die ersten Atemschutzgeräte konnten in Dienst gestellt werden.

1967


Etliche Klein- und Mittelbrände sowie ein Großbrand beschäftigten die Feuerwehr. Am 13. Jänner war durch Überhitzung des Ofens der Dachstuhl des Balthasar Gutjahr in Pichl 56 in Flammen aufgegangen. Der Dachstuhl war nicht mehr zu retten.

Am 11. Mai musste zu einem Sträucherbrand in die Strubklamm ausgerückt werden, dieser konnte trotz des steilen und gefährlichen Geländes rasch gelöscht werden.

Am 22. Juli vernichtete ein Brand, ausgelöst durch Heuselbstentzündung, das Wirtschaftsgebäude des Webingbauern Lorenz Schnitzhofer in Rigaus 12. Das Feuer brach in den Nacht-stunden aus, die Feuerwehrmänner aus Voglau und Abtenau standen bis in die Morgenstunden im Einsatz.

Im Herbst und Frühwinter verursachten Brände beim Möbelwerk Fasl Ausrückungen der Feuerwehr. Während der erste rasch gelöscht werden konnte, hielt der zweite am 6. Dezember die Feuerwehr stundenlang in Atem. Durch Funkenflug aus dem Ofen war Teile des Heizraums und des Kellers in Brand geraten, durch dichten Rauch war eine Brandbekämpfung schwierig.

Grund für Einsätze wurden mehr und mehr Müllbrände auf der neuen Deponie beim Niederwegbauern. Auch war die Feuerwehr bei der Durchführung des sogenannten Wiesenslaloms, bei der auch Größen des alpinen Schisports teilnahmen, maßgeblich beteiligt.

Bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahl am 18. Februar legte Blasius Erlbacher sein Amt als Kommandantstellvertreter zurück, als seine Nachfolger wurden Johann Windhofer und Josef Seethaler ernannt. Weiters nahm im Jahr 1967 die Funkfixstation "Florian Abtenau" den Betrieb in der Zeugstätte auf.

1968


Am 26. Jänner morgens wurde die Feuerwehr zu einem Kaminbrand beim Klinglerbauern, Erlfeld 13, alarmiert. Bei der Anfahrt blieb das Feuerwehrauto Opel Blitz infolge Schneeverwehungen und schweren Sturms auf dem "Lindenbühel" stecken, der weitere Anmarsch musste daher zu Fuß erfolgen. Der Schneesturm war jedoch derart stark und die Sichtverhältnisse derart schlecht, dass die Feuerwehrmänner, um nicht im Sturm verloren zu gehen, sich während des Marsches mit einer Hand am mitgetragenen Einreißhaken festhalten mussten. An der Brandstelle konnte die Feuerwehr nur mehr wenig ausrichten, die betroffene Selche war bereits abgebrannt. Nach einem ebenso abenteuerlichen Rückmarsch zum Fahrzeug, hatten die Männer größte Mühe, das Feuerwehrauto wieder zurück nach Abtenau zu bringen. Während des Versuchs, sich durch die Schneemassen zu kämpfen, wurde die Lenkung des Fahrzeuges beschädigt, dieses konnte schließlich nur unter allergrößten Anstrengungen und unter Zuhilfenahme eines Radladers zurück in die Zeugstätte gebracht werden, wo es für geraume Zeit nicht mehr einsatzfähig war.

Weitere Einsätze waren der Brand des Wirtschaftsgebäudes infolge Heuselbstentzündung beim Oberstrasser in Waldhof und ein Autobrand in der Garage der Kfz-Werkstätte Schnitzhofer in der Nacht auf den 2. November.

1969


Bereits am 1. Jänner frühmorgens musste zu einem Zimmerbrand in der Tischlerei Wallinger in Fischbach ausgerückt werden, der Brand war jedoch durch gezieltes Eingreifen noch rasch zu löschen. Nicht mehr zu löschen war jedoch ein Großbrand beim Schönleitenbauern in Wei-tenau am 20. September. Gemeinsam mit Kameraden aus Voglau und Scheffau gelang es nicht, Wohn- oder Wirtschaftsgebäude zu retten, beide wurden völlig vernichtet. Der Grund lag vor allem in der Tatsache, dass akuter Wassermangel am Brandort herrschte. Am selben Tag und zur selben Zeit brach in der Garage des Postamtes ein Brand aus, der jedoch keinen Schaden anrichtete.

Das wichtigste Ereignis des Jahres war jedoch die feierliche Indienststellung des neuen Tanklöschfahrzeuges. Die Topographie Abtenaus hatte es mit sich gebracht, dass an vielen Stellen des Gemeindegebietes der Brandschutz mit einem leichten Löschfahrzeug, aufgrund des herrschenden Wassermangels, einfach nicht zu gewährleisten war. Daher hatte sich die Gemeinde zur Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges TLF-A 2000 entschlossen. Das neue Fahrzeug, ein Mercedes 710 mit 110 PS, Aufbau Rosenbauer, kostete 550.000 Schilling und wurde am 7. September im Rahmen eines Festaktes durch Pfarrer GR Bonifaz Kinz geweiht. Es stand 31 Jahre im Dienst und hatte unzählige, teilweise äußerst schwierige Einsätze zu bewältigen. Bis zum Jahr 2000, in dem es durch einen neuen Mercedes-Atego ersetzt wurde, zeichnete sich das Fahrzeug durch überragende Zuverlässigkeit und Robustheit aus. Bei der Tankwagenweihe waren Landesfeuerwehrkommandant Stelzinger, Bürgermeister Rettenbacher, Bezirksfeuerwehrkommandant Buttinger und Abschnittskommandant Zuchristian anwesend. Viele Kameraden der Abtenauer Feuerwehr wurden durch Verdienstkreuze des Landesverbandes und Medaillen für 25 und 40jährige Mitgliedschaft geehrt.

Weihe des neuen Tanklöschfahrzeuges im September 1969
Weihe des neuen Tanklöschfahrzeuges im September 1969

Der diesjährige Feuerwehrausflug führte in die Liechtensteinklamm und anschließend nach Zell am See.

1970


Das Jahr begann eher gemächlich. Der erste Höhepunkt im Vereinsjahr war der feierliche Empfang des Primizianten Pater Albert Wieser, des langjährigen Kooperators und Pfarrers von Abtenau, am 4. Juli. Bereits am 14. Juli stand jedoch der erste größere Brandeinsatz des Jahres an. Durch Blitzschlag in das Wirtschaftsgebäude des Oberleinbachgutes in Leitenhaus 23, war dieses in Brand geraten. Trotz Einsatz von Kräften aus Abtenau, Voglau und Annaberg wurde auch das Wohnhaus völlig vernichtet, weil die Wasserversorgung äußerst schlecht war.

Kleinere Brände waren im Herbst und Frühwinter in der Lackierhalle der Tischlerei Fasl im Markt und beim Großschörghofbauern in der Au zu bekämpfen. Bei letzterem konnte durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr eine Zerstörung des Wirtschaftsgebäudes verhindert werden. Kurz vor Weihnachten brannte bei Johann Neureiter in Leitenhaus die Holzhütte auf-grund einer Überhitzung des Selchofens. Die Löscharbeiten waren bereits Routine.

Gesellschaftliche Ereignisse waren die Teilnahme am 100jährigen Gründungsfest der Feuerwehr in Hallein in Begleitung der Trachtenmusikkapelle sowie ein Feuerwehrausflug nach Tamsweg und Judenburg.

1971


1971 war ein Katastrophenjahr für die Feuerwehr, gleich mehrere größere Schadensereignisse mussten bewältigt werden. Den wohl bis dahin schwierigsten Einsatz hatte die Feuerwehr am 5. Juni zu leisten. Um 18 Uhr wurde Sirenenalarm gegeben: Autobusunglück bei der Schwaighofbrücke. Ein vollbesetzter Reisebus der Steyr-Puch-Werke war auf der schmalen B166 einem entgegenkommenden PKW ausgewichen, dabei geriet er mit den Rädern auf das mit Gras bewachsene Bankett, kippte um und stürzte mangels einer Leitschiene über einen ca. 40m hohen Steilhang und blieb anschließend mit den Rädern nach oben liegen. Da Sicher-heitsgurte zu dieser Zeit in PKWs nicht und in Bussen schon gar nicht üblich waren , wurden die Passagiere im Fahrzeug herumgewirbelt, teilweise aus dem Fahrzeug geschleudert und von diesem überrollt oder eingeklemmt. Vier Personen waren sofort tot, 33 Passagiere mit Masse schwer verletzt, einige im oder unter dem Fahrzeug eingeklemmt.

Nach dem schweren Busunglück am 5. Juni 1971 im Bereich Raingraben, musste Großalarm für Feuerwehr und Rettung ausgelöst werden
Nach dem schweren Busunglück am 5. Juni 1971 im Bereich Raingraben, musste Großalarm für Feuerwehr und Rettung ausgelöst werden

Bei Eintreffen der Feuerwehr offenbarte sich den Männern ein Bild des Grauens, das ganze Ausmaß der Katastrophe wurde langsam offenbar. Da bald klar war, dass mit den normalerweise mitgeführten Geräten das Auslangen nicht zu finden sein würde, wurde angeordnet, den Katastrophenanhänger des Landesverbandes nachzubringen. Dieses war jedoch vorerst nicht mehr möglich, da die Bundesstraße im Bereich Raingraben von Schaulustigen geradezu verstopft wurde. Mit den zu dieser Zeit üblichen, jedoch unzulänglichen technischen Mitteln, eine hydraulisches Rettungsgerät (Bergeschere) wurde erst 1981 in Dienst gestellt, wurde versucht, die Eingeklemmten zu befreien. Mit Schaufeln wurden unter dem Bus Liegende ausgegraben, mit Schneidbrennern im Fahrzeug Eingeklemmte mühsam gerettet, alles unter dem Eindruck der zahlreichen Toten und begleitet vom Schreien der Verletzten.
Auch für das Rote Kreuz wurde Großalarm ausgelöst. Der aus 18 Rettungsfahrzeugen und 60 Mann bestehende Katastrophenzug der RK-Zentrale Salzburg rückte zwar aus, konnte jedoch in Hallein angehalten und in Bereitschaft gestellt werden, da die Rettungsfahrzeuge aus Abtenau und Hallein die zahlreichen Verletzten bereits in die Krankenhäuser Abtenau und Salzburg gebracht hatten. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich wenige Tage nach dem Unglück auf fünf.

Nach dem schweren Busunglück am 5. Juni 1971 im Bereich Raingraben, musste Großalarm für Feuerwehr und Rettung ausgelöst werden
Nach dem schweren Busunglück am 5. Juni 1971 im Bereich Raingraben, musste Großalarm für Feuerwehr und Rettung ausgelöst werden

Am 15. Oktober ereignete sich bei der ARAL-Tankstelle ein Verkehrsunfall. Das Fahrzeug von Rudolf Lechner fing daraufhin unmittelbar an der Zapfsäule Feuer, er und sein Beifahrer Gallus Gsenger konnten von einem zufällig anwesenden Urlaubsgast noch rechtzeitig aus dem Auto gerettet werden, beide erlitten jedoch Verbrennungen. Die Feuerwehr löschte das Fahrzeug bevor die Zapfsäule in Flammen aufging und sicherlich ein größeres Unglück nach sich gezogen hätte. Der Urlaubsgast war ein Feuerwehrmann aus der Partnergemeinde Münster bei Dieburg und erhielt für seine großartige Leistung eine Auszeichnung.

Am 5. November kam es zu einem Großbrand im Lager der Baufirma Alpine in Rußbach, welche zu dieser Zeit gerade die Pass Gschütt Bundesstraße ausbaute. Das gesamte Gerätelager und etliche Baumaschinen gingen in Flammen auf und erzeugten eine weithin sichtbare schwarze Rauchwolke. Beinahe zeitgleich wurde in Annaberg beim Moserwirt Feueralarm gegeben und die Feuerwehr Annaberg ließ Abtenau zur Unterstützung alarmieren. Abtenau rückte nach Sirenenalarm Richtung Annaberg aus, die Fahrzeuge blieben jedoch beim Mooswirt in Lindenthal kurz stehen, da die gewaltige Rauchwolke über Rußbach sichtbar wurde. Im Glauben, dass es sich bei der Alarmierung nach Annaberg um eine Falschmeldung handeln müsse, fuhren die Fahrzeuge weiter nach Rußbach. Dort angekommen konnte der Brand nur aus der Deckung heraus bekämpft werden, da Treibstofffässer und Gasflaschen einen umfassenden Angriff zu gefährlich machten. Gemeinsam mit Feuerwehrmännern aus Gosau und Hallein wurde schließlich der Brand gelöscht, das Lager wurde gänzlich zerstört und mit ihm der Großteil der Baumaschinen. Der Brand in Annaberg musste mit Hilfe der Feuerwehren Scheffau und Golling gelöscht werden, da Abtenau ja keine Hilfe leisten konnte.

Das Lager der Baufirma Alpine brannte im November 1971 völlig nieder, die Feuerwehr Abtenau leistete nachbarliche Löschhilfe
Das Lager der Baufirma Alpine brannte im November 1971 völlig nieder, die Feuerwehr Abtenau leistete nachbarliche Löschhilfe

Am 27. Dezember brannte es mitten im Markt, der Kiosk der Fa. Kopp war durch Überhit-zung des Ofens in Brand geraten, die Feuerwehr löschte innerhalb kurzer Zeit.

Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthof Post am 27. März wurde dem langjährigen OFK Viktor Zorec im Beisein von Bezirkskommandant Buttinger und aller Gemeinderäte von Abtenau von Bürgermeister Rettenbacher für die Verdienste um das Feuerwehrwesen der Wappenring der Marktgemeinde Abtenau überreicht.

1971 wurde dem langjährigen Kommandanten Viktor Zorec sen. von Bürgermeister Heinrich Rettenbacher der Wappenring der Gemeinde überreicht
1971 wurde dem langjährigen Kommandanten Viktor Zorec sen. von Bürgermeister Heinrich Rettenbacher der Wappenring der Gemeinde überreicht

Der Feuerwehrausflug 1971 führte an den Chiemsee, weiters statteten einige Feuerwehrkameraden der Partnergemeinde Münster den Abtenauern einen Besuch ab, diese bedankten sich mit einem Kameradschaftsabend.

1972


Am 14. März erfolgte eine Ausrückung zur Bekämpfung eines Flächenbrandes im Bereich "Thalger Windhof". Der Brand hatte sich bereits auf eine Fläche von ca. 5000 m2 ausgebreitet und wurde schließlich mit dem Tanklöschfahrzeug, gemeinsam mit Voglau, gelöscht.

Am 5. Juli rückte die Feuerwehr wieder nach Voglau aus, diesmal zu einem technischen Einsatz. Ein Radlader der Fa. Moldan war abgestürzt, dabei kam der Fahrer zu Tode. Die ausgerückten 12 Mann konnten nicht mehr tun, als gemeinsam mit den Kameraden aus Voglau den Verunglückten zu bergen.

Ende Mai war wieder eine Fahrzeugweihe zu begehen, diesmal in Voglau. Anlässlich des 50jährigen Gründungsfestes wurde ein neues Pumpenfahrzeug auf Mercedes Unimog in Dienst gestellt. Die Feuerwehr Abtenau nahm mit 30 Mann teil. Leider regnete es in Strömen, sodass der Festakt in der Garagenhalle des Voglauer Möbelwerkes durchgeführt werden musste.

9 Mann nahmen beim 1. Bezirksfeuerwehrbewerb in Hallein mit Erfolg teil, es waren außerdem noch 1 Hüttenbrand in Seetratten, 4 Müllbrände, 1 Fehlalarm und 2 Kfz-Bergungen zu bewerkstelligen. Der traditionelle Feuerwehrausflug führte nach Kaprun, zum Stausee Mooserboden.

1973


Auch dieses Jahr brachte wieder einige schweißtreibende Einsätze. Am 31. März heulten gegen 22 Uhr die Sirenen. Der Nachthimmel war in rotes Licht getaucht, beim Maurerbauern Christian Höll, Waldhof 20, stand das Wirtschaftsgebäude in Vollbrand. 35 Mann aus Abtenau und Voglau konnten zumindest das Wohnhaus retten, das Brandobjekt wurde gänzlich eingeäschert. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis zum Vormittag des Folgetages.

Am 3. Mai war nachbarliche Löschhilfe in Rußbach, beim Brand im Sägewerk Reschreiter zu leisten und gegen Jahresende, am 30. Dezember, verursachte mitten in der Nacht ein elektrisch betriebener Brunnen im Gastlokal des "Goldenen Stern" durch Kurzschluss einen Kleinbrand mit enormer Rauchentwicklung. Die Feuerwehr löschte den Brand und belüftete das Lokal.

Wenige Tage vorher wurde die langjährige Fahnenpatin Corona Windhofer feierlich zu Grabe getragen. Weitere Ausrückungen waren anlässlich einer Primizfeier von Pater Leopold Pranieß, dem Empfang des erfolgreichen Schirennläufers David Zwilling und eines Feuerwehrfestes in Lungötz. Ziel des jährlichen Ausflugs war Braunau am Inn.

1974


Am 5. März sowie am 6. Juli kam es zu sogenannten Selchbränden bei Johann Buchegger, Schorn sowie bei der Fleischhauerei Höll im Markt. Mit Tanklöschfahrzeug und schwerem Atemschutz konnten die gefährlichen Brände gelöscht werden.

Im August und September war nach längerer Pause wieder ein größerer Hochwassereinsatz zu leisten. Sowohl am 2. August im Bereich Schornwirt als auch am 18. September im Bereich Fischbach und Markt waren Bäche über die Ufer getreten und hatten Keller überschwemmt. Die Keller der Gebäude Konsum, Gallmayer, Erlfelder und Schuster Schwaighofer waren besonders arg in Mitleidenschaft gezogen worden.

Am 7. September nachmittags war eine weithin sichtbare Rauchwolke über der Karalm zu sehen, das Wirtschaftsgebäude stand in Flammen. Aufgrund der äußerst beschwerlichen Anfahrt und Wassermangels gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig. Gemeinsam mit Voglau konnte aber wenigstens das Wohnhaus gerettet werden.

Am 25. November kam es im Bereich der Heizungsanlage der Voglauer Möbelwerke zu einer Staubexplosion. Ein Mann der Belegschaft, Gottfried Sandtner, erlitt dabei schwerste Verbrennungen am ganzen Körper, denen er wenige Tage später erlag. Die Feuerwehr war mit Tank und Pumpe ausgerückt.

Am 12. Dezember kam ein Schneeräumfahrzeug des Landesbauamtes am Voglauberg von der verschneiten Bundesstraße ab und stürzte über eine Böschung. Dabei wurde der Beifahrer Leonhard Buchegger im Fahrzeug eingeklemmt und so schwer verletzt, dass er schließlich verstarb. Die Feuerwehr konnte nicht mehr helfen.

Im Oktober wurde der Feuerwehr Abtenau vom Landesfeuerwehrkommando ein Katastro-pheneinsatzfahrzeug zur Stationierung in Abtenau übergeben. Es war ein Mercedes Unimog mit Planenaufbau und einer Seilwinde, der, nach entsprechendem Umbau im Jahr 1981, noch heute in Verwendung steht und treue Dienste leistet. An Gerätschaften führte das Fahrzeug Werkzeuge für den Katastropheneinsatz wie Seile und Schanzzeug usw. mit. Bei der Übergabe waren Landeskommandant Somvi, Bezirkskommandant Buttinger und Bürgermeister Rettenbacher anwesend.

Wesentliche Ereignisse, an denen die Feuerwehr teilnahm, war die Primizfeier von Pater Winfried Bachler und der feierliche Empfang des frischgebackenen Weltmeisters David Zwilling. Der Feuerwehrausflug führte diesesmal nach Grünau im Almtal. Erwähnenswert ist auch die Teilnahme von Abtenauer Feuerwehrmännern an einem Bezirks-Nassleistungsbewerb in Kuchl, ein Bewerb, der heutzutage nur mehr ganz vereinzelt durchgeführt wird.

1975


Im Juli hielten gleich zwei Großfeuer die Männer in Atem. Am 5. Juli brach in der Sortierhalle des Sägewerks Schachl im Markt ein Brand aus, der sich rasch ausweitete. Dem Feuer war nur mit schwerem Atemschutz beizukommen, außerdem gestalteten sich die Löscharbeiten wegen der zu dieser Zeit üblichen Massen an Schaulustigen sehr schwierig.

Am 17. Juli traf ein weiteres Fahrzeug für die Abtenauer Feuerwehr ein. Da sich die große Notwendigkeit von Tanklöschfahrzeugen bei Bränden mit unzureichender Wasserversorgung, das war und ist in Abtenau sehr oft der Fall, bei unzähligen Einsätzen gezeigt hatte, hatte sich die Gemeinde entschlossen, ein weiteres, größeres Tankfahrzeug zu beschaffen. Es handelte sich um einen Steyr 790 Allrad, mit 170 PS und einem Tankinhalt von 4000 Liter Wasser, Aufbau Rosenbauer, und kostete 1,1 Mio. Schilling. Auch dieses Fahrzeug wird im Jubiläumsjahr 2004 30 Jahre alt und müsste aufgrund technischer Gegebenheiten dringend ersetzt werden.

Am 18. Juli, während man daran ging, die Kennzeichentafeln zu montieren, schlug ein Blitz in das Raingut in Schratten 12 ein und setzte das Bauernhaus in Brand. In Analogie der Vorgänge des Jahres 1957 rückte das nagelneue Fahrzeug bereits zum ersten Einsatz aus. Der Einsatz wurde durch schweren Sturm und starke Regenfälle ohnehin erschwert. Die Feuerwehr Abtenau, die ja inzwischen über vier Fahrzeuge verfügte, konnte gemeinsam mit Voglau das Wirtschaftsgebäude retten, umfassende Nachlöscharbeiten dauerten den ganzen folgenden Tag über an.

Am 2. Oktober rückte die Feuerwehr zu einer Verletztenrettung in den Bereich "Thalger Windhof" aus. Der Hallbauer Christian Lienbacher war bei Holzarbeiten von einer umstür-zenden Baumwurzel eingeklemmt worden, er konnte verletzt geborgen werden.

Am 19. Oktober schließlich wurde das neue Tanklöschfahrzeug mit einem Kirchgang mit Musik eingeweiht. Anwesend waren Landeskommandant Somvi, Bezirkskommandant Buttinger, Abschnittskommandant Zuchristian, Vertreter der Bezirkshauptmannschaft und die gesamte Gemeindevertretung. Nach dem Gottesdienst nahm Pfarrer Coelestin Schindlauer am Marktplatz die Weihe vor. Bürgermeister Rettenbacher erhielt im Rahmen dieser Feier für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen von LFK Somvi die Florianiplakette in Bronze überreicht.

Tanklöschfahrzeugweihe 1975: OFK Zorec konnte das zweite TLF für Abtenau in Dienst stellen
Tanklöschfahrzeugweihe 1975: OFK Zorec konnte das zweite TLF für Abtenau in Dienst stellen

Gesellschaftlich beteiligte sich die Feuerwehr am 100jährigen Gründungsfest der Musikkapelle Annaberg und der Feuerwehr Radstadt sowie an einem Ausflug ins Kärntner Maltatal.
Seit 1975 wurde auch nach und nach die neue grüne Einsatzbekleidung, der sogenannte "Europaanzug" beschafft, die alten Drilliche verschwanden langsam aus den Spinden.

Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1975
Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1975

1976


Am 9. Mai, am Tag der Florianifeier, wurde kurz nach Mittag Feueralarm in Abtenau, Voglau und Scheffau gegeben. Ein Großbrand war beim Kronreifbauern in Weitenau ausgebrochen, der bald Wirtschafts- und Wohngebäude erfasste. Aufgrund der späten Alarmierung, zu Brandausbruch war nämlich niemand zu hause, und des sehr langen Anfahrtsweges war der Brand schon weit fortgeschritten und die Situation de facto aussichtslos. Darüber hinaus verhinderte Wassermangel einen erfolgreichen Löscheinsatz. Vier Stiere konnten im letzten Moment gerettet werden, diese waren jedoch schon schwer verletzt und mussten vor Ort notgeschlachtet werden.

Am 5. Juli musste auch die Feuerwehr Abtenau zu einem katastrophalen Waldbrand nach Golling ausrücken. Nach einem Freudenfeuer, das Jugendliche auf dem Kastenspitz abgebrannt hatten, war ein Brand ausgebrochen, der sich auf über 5000 m2 Krummholzfläche aus-dehnte. Da das Gelände äußerst steil und unwegsam war, waren die Löschkräfte vor allem auf den Einsatz von Hubschraubern angewiesen. Zeitweise bis zu sieben Hubschrauber des Bundesheeres, des Innenministeriums und privater Firmen schleppten Mannschaft, Geräte und Löschwasser auf den Berg. Es dauerte bis 8. Juli bis der massive Einsatz Wirkung zeigte und der Brand schließlich gelöscht werden konnte. Von 5. bis 10. Juli waren täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit zwischen neun und zwölf Mann der Feuerwehr Abtenau am Brandein-satz beteiligt.

Bereits am 18. Juli war ein Dachstuhlbrand bei Josef Gsenger in Fischbach zu bekämpfen, welcher durch Blitzschlag ausgelöst wurde. 25 Mann rückten mit sämtlichen Fahrzeugen aus und löschten den Brand in kürzester Zeit.

1976 fanden mehrere Begräbnisse statt. So wurde am 11. Oktober der Altkommandant von Voglau, Andreas Egger beerdigt, am 29. Dezember nahm die Feuerwehr Abschied von Oberförster Anton Engl, Gründungsmitglied und erster Kommandant des Löschzuges Voglau.

An Festen waren die Feuerwehrmänner am 125jährigen Gründungsfest der Kameradschaft Abtenau und an Feuerwehrfesten in St. Martin und St. Koloman beteiligt.

1977


Mitte Jänner nahmen 13 Mann an einer Suchaktion in Rußbach teil, am 30. April konnte ein Dachstuhlbrand des Leinbachhäusls in Leitenhaus gerade noch rechtzeitig eingedämmt werden, bevor größerer Schaden entstand. Der Unterteil des Hauses und das gesamte Inventar konnten gerettet werden.

Bei der Florianifeier Anfang Mai konnten insgesamt 45 Mann aus Abtenau und Voglau, welche im Jahr zuvor am Kastenspitz ihr Bestes gegeben hatten, mit der Katastrophenmedaille ausgezeichnet werden. Weiters nahmen Ende Mai neun Mann erfolgreich am Landesbewerb in Saalfelden teil. Der Ausflug führte in diesem Jahr nach Passau.

Am 31. Juli und 1. August war ein Hochwassereinsatz im Bereich Schwaighofbrücke, Voglauberg und Schwarzerbach zu leisten.

Im Oktober rückte Abtenau mit den zwei Tanklöschfahrzeugen zu einem Waldbrand in die Aualm bei Lungötz aus. Am 6. November um 1740 Uhr wurde die Feuerwehr wegen eines Reisigbrandes beim Steindlreitbauern Josef Rußegger, Saalfelden 7 alarmiert. Die mit drei Fahrzeugen anrückende Wehr wurde jedoch beim Edtbauern aufgehalten und rückte wieder ein. Knapp zwölf Stunden später, am 7. November frühmorgens wurde die Feuerwehr neuer-lich wegen eines Brandes beim Steindlreitbauern alarmiert. Diesmal hatte die Sache jedoch eine andere Dimension, das Wohn- und Wirtschaftsgebäude standen in Vollbrand. Aufgrund der schlechten Wegverhältnisse musste die Brandstelle zu Fuß erreicht und die Löschgeräte mittels eines Traktors antransportiert werden. Die Gebäude waren rettungslos verloren, der angrenzende Hochwald konnte trotz schlechter Wasserversorgung gerettet werden. Der ent-standene Schaden wurde mit ca. 1,5 Mio. S beziffert.

Technische Einsätze häuften sich, waren Anfang der Siebziger Jahre nur vereinzelt Fahrzeuge zu bergen, stieg die Zahl der Autobergungen 1977 bereits auf sechs.

1978


1978 war ein eher ruhiges Jahr. Unmittelbar nach Jahreswechsel, am 3. Jänner war ein Mittel-brand mitten im Markt zu bekämpfen. In der Werkstätte des Zimmermeisters Rupert Posch war Feuer ausgebrochen und richtete erheblichen Schaden an. Die Feuerwehr, die mit sämtlichen Fahrzeugen ausgerückt war, verhinderte eine Brandausbreitung auf das Wohn- und die Nebengebäude.

Ende März wurde der Katastrophenanhänger, welcher 1963 vom Landesfeuerwehrkommando in Abtenau stationiert worden war, an den Löschzug Lungötz übergeben. Er war aufgrund des seit 1974 in Dienst gestellten Rüstfahrzeuges Unimog außer Dienst gestellt worden.

Bei der Florianifeier am 7. Mai wurde ein neues Tanklöschfahrzeug Steyr 590, Aufbau Rosenbauer, für den Löschzug Voglau, im Beisein des neugewählten Landesfeuerwehrkomman-danten Ing. Harald Ribitsch, geweiht. Eine Gruppe nahm erfolgreich am Leistungsbewerb in Gmunden teil und schließlich konnte in der Zeugstätte eine neue Funkfixstation "Florian Abtenau" eingerichtet werden. Wohin der Feuerwehrausflug 1978 führte, ist leider nicht überliefert, die Feuerwehr nahm jedoch am Feuerwehrfest in Golling und Annaberg sowie an einer Angelobung von Jungmännern aus der Glasenbacher Rainerkaserne auf dem Sportplatz in Abtenau teil.

Brand in der Zimmerei Posch im Jänner 1978
Brand in der Zimmerei Posch im Jänner 1978

1979


Am 03. Februar ist das erste Mal von einem Eisstockschießen gegen den Löschzug Voglau die Rede, eine sportliche Veranstaltung, die seither jährlich mit großer Begeisterung durchgeführt wird. Im Jahr 1979 waren die Voglauer die Besseren, es wurde lt. Protokollbuch von Abtenau einfach alles verspielt.

Am 03. März wurde um 20.00 Uhr im Gasthof Post die 100. Jahreshauptversammlung abge-halten. Anwesend waren Landesfeuerwehrkommandant Ribitsch, Bürgermeister Köppl, Altbürgermeister Rettenbacher und 56 Kameraden der Feuerwehr. Kommandantstellvertreter Johann Windhofer legte auf eigenen Wunsch sein Amt zurück, an seine Stelle trat Bäcker-meister Josef Hollaus. Johann Eichler gab seine Funktion als Fähnrich ab und wurde durch Haimhofbauer Leo Schlager ersetzt. Weiters wurde beschlossen, dass am 19. und 20. Mai das 100jährige Gründungsfest stattfinden würde. Zur Organisation wurde ein Festausschuss ge-bildet, darin waren vertreten:

        Kommandant Viktor Zorec
        Stellvertreter Josef Hollaus
        Bürgermeister Lorenz Köppl
        Albin Bachler
        Johann Ramsauer
        Gottfried Schmid
        Anton Andexlinger
        Blasius Lienbacher
        Leo Schlager
        Johann Schnitzhofer
        Johann Windhofer
        Matthäus Schlager
        Viktor Zorec jun.


Am 19. Mai, dem ersten Tag des großen Festes, nahm Brandmeister Viktor Zorec jun. beim Landesbewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold in Salzburg teil und belegte den ausgezeichneten 6. Rang. Er war somit der erste Abtenauer Feuerwehrmann, der diese schwierige Prüfung, welche auch Feuerwehrmatura genannt wird, absolvierte. Bis zum Jahr 2004 sollte es ihm weitere 18 Kameraden nachmachen. Abtenau verfügt damit über eine sehr hohe Zahl an Gold-Absolventen, was sich in der Schlagkraft der Feuerwehr nur positiv auswirken kann.

Am 19. und 20. Mai schließlich wurde das 100jährige Gründungsfest abgehalten.

Im Mai 1079 wurde das 100 jährige Gründungsfest gefeiert
Im Mai 1079 wurde das 100 jährige Gründungsfest gefeiert

Einladung

Zum 100-Jahr-Gründungsfest
Vom Samstag, 19. Mai, bis Sonntag, 20. Mai 1979

Den Ehrenschutz haben übernommen:

Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer
Landesrat Dipl. Ing. Anton Bonimaier
Bezirkshauptmann wirkl.Hofrat Dr. Arno Reischenböck
Bürgermeister Lorenz Köppl
Landesfeuerwehrkommandant Ing. Harald Ribitsch


Festprogramm


Samstag, 19. Mai 1979

20.00 Uhr :    Heldenehrung am Kriegerdenkmal, anschließend Fackelzug

Sonntag, 20. Mai 1979

07.30 Uhr:    Musikalischer Weckruf
08.00 Uhr:    Empfang der Festgäste
09.30 Uhr:    Aufstellung und Abmarsch zum Festplatz
10.30 Uhr:    Festgottesdienst, Festansprachen der Ehrengäste,
Verteilung der Erinnerungsbänder
Festzug mit Defilierung
Anschl.: Abmarsch zu den zugewiesenen Gaststätten

Am Vorabend des großen Jubiläumsfestes fand beim Kriegerdenkmal eine Heldenehrung statt. Im Beisein vieler Ehrengäste und unter Anwesenheit einiger Feuerwehren aus dem Bezirk wurde im Anschluss ein Fackelzug vom Friedhof über den Bärwirt zum Marktplatz und weiter über die Hauptschule, Ledererwirt zum Postwirt durchgeführt. Am Karkogelgelände wurde durch die Bergrettung aus brennenden Kerzen die Zahl 100 nachgebildet und diese abgebrannt.

Am 20. Mai schließlich wurde um 07.30 Uhr das 100jährige Gründungsfest durch die Musikkapelle Abtenau mit einem Weckruf eingeleitet. Ab 08.00 konnten 39 fremde Vereine auf dem Marktplatz empfangen und durch Gemeinderat Gottfried Schmid begrüßt werden. Als Ehrengäste erschienen unter anderem Landesrat Radlegger in Vertretung des Landeshauptmanns Wilfried Haslauer, Bezirkshauptmann wirkl. Hofrat Dr. Arno Reischenböck, Landesfeuerwehrkommandant Ing. Harald Ribitsch und Bürgermeister Lorenz Köppl aus Abtenau. Das Wetter war ausnehmend schön, die Aufstellung und Abmarsch zum Festplatz vollzog sich reibungslos, die Feldmesse um 09.30 Uhr wurde vom Ortspfarrer GR Coelestin Schindlauer zelebriert. Im Anschluss an die Feldmesse wurden Ansprachen gehalten und die Erinnerungs-bänder durch die Ehrendamen verteilt bis sich schließlich der Festzug wieder in Bewegung setzte. Die Marschroute führte über den Ledererwirt zum Bezirksgericht, wo die Defilierung abgenommen wurde, weiter zum Bärwirt und wieder zurück auf den Marktplatz. Von hier aus konnten die verschiedenen Vereine in die zugewiesenen Gasthäuser des Marktes abtreten.

Frau Anna Schachl und die Postwirtin Elisabeth Windhofer stifteten Fahnenbänder
Frau Anna Schachl und die Postwirtin Elisabeth Windhofer stifteten Fahnenbänder

Am 3. Juni wurde mit Rüst und Tank II zur nachbarlichen Löschhilfe bei einem Waldbrand im Bereich Hagenbauer ausgerückt. Am 2. August war der nächste Brandeinsatz zu leisten, das Wirtschaftsgebäude des Matthäus Auer, Schrattenbauer, Schratten 4 war in Flammen aufgegangen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte das Wohnhaus gerettet wer-den, die Brandwache musste die ganze Nacht über gestellt werden, da ein Sturmwind die Glutnester immer wieder neu anfachte. Bei diesem Brandeinsatz war das legendäre Lösch-fahrzeug Opel Blitz aus dem Jahr 1957 zum letzten Mal in Einsatz. Die technische Weiter-entwicklung machte einen Ersatz des verdienten Fahrzeuges dringend notwendig.
Kurz vor Weihnachten brannte die Holzhütte des Postwirts und brachte angrenzende Wohnhäuser in Gefahr. Durch Einsatz von drei Tanklöschfahrzeugen wurde das Schlimmste verhindert.

1980


Bei der am 1. März stattfindenden Jahreshauptversammlung wurde der Kauf eines neuen Löschfahrzeuges Mercedes Benz 613, Aufbau Rosenbauer durch Bürgermeister Köppl avisiert, das Fahrzeug wurde im Sommer ausgeliefert, zur Finanzierung wurde durch die Feuerwehr eine Haussammlung durchgeführt. Weiters wurde zum ersten Mal über einen eventuell notwendigen Feuerwehrhausneubau diskutiert. Der Bedarf zeigte sich schon im Jahr 1980, bis zur Realisierung sollten noch 13 Jahre vergehen.

Am 12. Mai mussten 4000m2 Stauden und Graslandschaft in der Nähe der Wimmsiedlung gelöscht werden, am 21. Oktober machte der Brand im Hobelwerk Schachl in Schratten den Einsatz der Feuerwehren Abtenau, Voglau, Rußbach, Annaberg und Lungötz notwendig. Durch den massiven Kräfteeinsatz konnte der Brand bald unter Kontrolle gebracht werden.

Ein ähnlich starkes Aufgebot an Feuerwehrkräften war beim Brand des Wohnhauses des Un-terhaslerbauern Matthäus Hitzenbichler, Hallseiten 10 am 3. Dezember vonnöten. Trotz der Tatsache, dass eine direkte Zufahrt zur Brandstelle nicht möglich war und trotz sehr schlechter Wasserversorgung konnte wenigstens das Wirtschaftsgebäude mit Vieh und landwirt-schaftlichen Geräten gerettet werden, das Wohnhaus war nicht mehr zu retten.

Technische Einsätze mehrten sich stetig, das Rüstfahrzeug Unimog musste immer öfter zu Fahrzeugbergungen im gesamten Gemeindegebiet ausrücken.

1981


Das Jahr brachte einen Generationenwechsel für den Verein. Bei der 102. Jahreshauptversammlung am 24. April im Gasthof Post trat der seit 1957 im Amt befindliche OFK Zorec aus Altersgründen nicht mehr zur Kommandantenwahl an. Bei der Abstimmung unter Vorsitz von Bürgermeister Lorenz Köppl setzte sich Albin Bachler deutlich gegen seine Mitbewerber durch und wurde somit zum neuen OFK gewählt. Die Leistungen des scheidenden Kommandanten wurde durch den Bürgermeister, den anwesenden Landeskommandanten Ribitsch und Abschnittskommandanten Brandauer in ihren Ansprachen gewürdigt. Bürgermeister Köppl brachte die Absicht zum Ausdruck, OFK Zorec für seine Verdienste den Ehrenring der Marktgemeinde verleihen zu wollen.

Auch der langjährige Schriftführer Johann Ramsauer stellte sein Amt zur Verfügung, sein Nachfolger wurde Bachler Georg. Nach der durchgeführten OFK-Wahl kam es vorläufig nicht zu einer Ernennung des OFK-Stellvertreters, da keine Einigung mit dem Löschzug Voglau herzustellen war.

Bereits am 27. April, also drei Tage nach der OFK-Neuwahl, wurde im Leseraum der Gemeinde eine Sitzung unter der Leitung des Bürgermeisters abgehalten mit dem Zweck, den OFK-Stellvertreter und die Zusammensetzung des neu zu bildenden Ortsfeuerwehrrates festzulegen. Anwesend waren die maßgeblichen Vertreter der Feuerwehr Abtenau und des Löschzuges Voglau. Nach längerer Diskussion wurde Viktor Zorec jun. einstimmig als OFK-Stellvertreter bestellt, weiters wurde festgelegt, dass der neuzugründende Ortsfeuerwehrrat aus jeweils vier Vertretern aus Abtenau und Voglau gebildet werden sollte. Diese Regelung gilt bis heute.

Mit großem Elan ging die neue Führung der Feuerwehr an die Erledigung der bereits dringend anstehenden Aufgaben heran. So wurde der Übungsbetrieb in geordnete Bahnen gelenkt, ab sofort wurde ein Übungsplan erstellt, und es gab zwei Ausbildungszüge, die abwechselnd am Freitag Zugsübungen abhielten. Weiters wurde ein Plan ausgearbeitet, die mit den Jahren doch etwas desolat gewordene Zeugstätte neu zu ordnen bzw. durch bauliche Adaptierungen den Bedürfnissen einer modernen Feuerwehr möglichst gerecht zu werden. So wurden Spinde für die Einsatzbekleidung und Lagermöglichkeiten für Reservematerial in Eigenregie gebaut sowie der Schulungsraum neu eingerichtet. Das Amt des Zeugwarts und Fahrzeugwarts wurde an Blasius Lienbacher übertragen.

Die technische Ausrüstung wurde 1981 weiter verbessert. Der vom Landesfeuerwehrkommando zur Verfügung gestellte Unimog wurde bei der Fa. Seiwald in Oberalm völlig umgebaut, um den Anforderungen als Rüstfahrzeug besser zu entsprechen. In dieses Fahrzeug wurde auch der erste hydraulische Rettungssatz im Lammertal (Bergeschere und Spreizer der Fa. Lukas) eingebaut. Weiters wurde eine Vielzahl an Pumpen sowie Geräten zur Menschenrettung, Beleuchtung und Verkehrsabsicherung untergebracht. Der Landesfeuerwehrkommandant höchstpersönlich übergab das Fahrzeug am 18. Juli an die Feuerwehr Abtenau.

An Brandeinsätzen waren neben einem Heustadlbrand bei Johann Grünwald, Oberdygrubbauer Leitenhaus 7, vor allem ein sehr gefährlicher Brand beim Möbelwerk Fasl im Markt zu meistern. Am 21. Oktober um 04.25 Uhr war im Spänesilo der Tischlerei Fasl ein Feuer ausgebrochen, das weite Teile des Firmengeländes in Brand zu setzen drohte. Nach Auslösung der Alarmstufe 4 wurden über 80 Mann gezielt zum Einsatz gebracht. Der Brand konnte schließlich gelöscht werden, Nachlöscharbeiten dauerten noch die nächsten Tage an. Sogar die Feuerwehr Hallein war alarmiert worden, ein Eingreifen war jedoch nicht mehr notwendig.

Übungsbesprechung bei der großen Herbstübung im November 1981 im Sägewerk Schachl
Übungsbesprechung bei der großen Herbstübung im November 1981 im Sägewerk Schachl
 

Daten und Fakten

Daten und Fakten

gegründet 1879
aktive Mannschaft 75
nichtaktive Mannschaft 41
Ehrenmitglieder 2

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