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- Jahresberichte
Von 1884 bis 1894
1884
In der Generalversammlung am 17. Februar wurde der Ankauf von zehn Hosen und drei Mannschaftshelmen beschlossen. Offenbar wurde die Ausrüstung des Vereins mit Bekleidung und Ausrüstung nunmehr mit gemächlicherem Tempo vorangetrieben. Im Oktober scheint im Kassabuch zum ersten Mal ein "Feuerwehrkränzchen" auf, welches einen Ertrag von 14,65 Gulden für die Kassa erbrachte. Dies war sozusagen der erste Feuerwehrball. Der Mannschaftsstand erhöhte sich auf 53 Mann.
An Aufgaben für die Feuerwehr mangelte es nicht, so brannte im Jahr 1884 das Haus Nr. 5 (Verwalterhaus) durch Brandstiftung und das Kupferschmiedhaus in der "Reisen-Peunt".
1885
Im Mitgliederverzeichnis von 1885 finden sich folgende Personen in leitender Funktion:
Franz Höfner, Arzt | Hauptmann |
Franz Hlawna, Lehrer | Stellvertreter |
Georg Kapruner, Gemeindebeamter | Geschäftsführer |
Christian Kerschbaumer, Wirt | Zeugmeister |
Johann Waltl, Steueramtsdiener | Steigerführer |
Johann Eckschlager, Schlossermeister | Spritzenmeister |
Franz Baldauf, Schuhmacher | Schlauchmannschaftsführer |
Paul Eichler, Spenglermeister | Zweiter Steigerführer |
Gesamtmannschaftsstand waren bereits 58 Mitglieder. Die Kassa wurde sehr sorgfältig geführt, so stehen als Opfergeld beim Florianiamt 60 Kreuzer im Kassabuch.
Am 1. August kam Kaiser Franz Joseph I. auf Einladung des Großherzogs von Toskana als Jagdgast nach Abtenau. Er reiste von Ischl über den Paß Gschütt an und erreichte gegen Mittag Abtenau, wo eine Begrüßung, damals sprach man von Huldigung, durch die Geistlichkeit, die Beamtenschaft, die Gemeindevertretung und die Vereine stattfand. Natürlich war auch die Feuerwehr zu Ehren ihres Gönners ausgerückt. Der Kaiser nahm an einer Jagd in der Au teil und erlegte sieben Gämsen. Nach einem Aufenthalt im Pfarrhof reiste er über Golling nach Salzburg weiter.
1886 / 1887
In der Generalversammlung am 31. Jänner 1886 wurde Franz Höfner als Hauptmann bestätigt. Weiters waren die Jahre 1886 und 1887 regelrechte Katastrophenjahre mit verheerenden Hochwässern. Dabei wurden im August nach schweren Regenfällen sämtliche Brücken von Rußbach bis Scheffau weggerissen, auch zwei Menschen kamen dabei ums Leben. 14 Tage lang war die Straße nach Rußbach unpassierbar. Grund für den desaströsen Verlust aller Brücken waren unter anderem große Mengen an Treibholz im Rußbach und der Lammer, das ähnlich einem Rammbock ziemlich jede Brücke zum Einsturz bringen konnte. Das Treibholz stammte vom Holztriften, das jahrhundertelange Tradition hatte und war eine relativ einfache und billige Möglichkeit, große Mengen an Brennholz aus dem tiefsten Lammertal zu den Sudpfannen nach Hallein zu schaffen.
Auch der Fischbach war durch das Hochwasser angeschwollen und brachte sehr viel Sand und Geröll. An seinem flachen Schwemmkegel im Ortsteil Fischbach verlegte sich das Bachbett durch das Geschiebe derart, dass nur ein Teil des Hochwassers Richtung Westen in den Markt strömte, der Rest des Wassers floss Richtung Osten über den Raingraben ab. Durch dieses seltene Ereignis, im Fachjargon Bifurkation genannt, wurde der Markt von größeren Hochwasserschäden verschont.
Am 7. März 1887 wurde die Feuerwehr Rußbach gegründet, daher bestand bis zur Abtrennung der Gemeinde Rußbach von Abtenau im Jahre 1903 zwei eigenständigen Feuerwehren im Gemeindegebiet von Abtenau.
Am 24. September 1887 brannte das Bräuhaus und das Wagnerhaus vollständig ab. Ein Totalschaden konnte mit den vorhandenen Mitteln nicht verhindert werden, wenigstens wurde die größte Gefahr vom restlichen Markt abgehalten.
1889
1889 stand ganz im Zeichen der Fahnenweihe. Für Helm und Adjustierung des Fähnrichs wurden 5,20 Gulden, für die Fahne selber ein Betrag von 130 Gulden aufgewendet. Fahnenband und diverse Abzeichen kosteten nocheinmal 40 Gulden. Es handelte sich daher um eine eher kostspielige Angelegenheit. Am 23. September 1889 fand die Fahnenweihe schließlich statt, die Großherzogin von Toskana stellte sich mit einem großzügigen Geschenk ein, sie widmete ein schönes Fahnenband.
Für Abtenau war das Jahr 1889 sehr wichtig, so wurde die erste Telegraphenverbindung hergestellt, aber nicht von Golling aus, wie man glauben sollte, sondern von Gosau über den Paß Gschütt. Auch dürfte die Fertigstellung der neuen Straße nach Scheffau durch die "Abtenauer Strub" und über den Eselreitberg in diesen Zeitraum gefallen sein. Der Bau der neuen Landesstraße war notwendig geworden, weil die alte Straße über den Strubberg zum Engelhartswirt in Oberscheffau für den Postverkehr mit Fuhrwerken einfach zu beschwerlich geworden war.
1891
Am 26. Juni wurde die Feuerwehr von Gauvertreter Groh inspiziert. Zu diesem Zweck wurde eine Übung abgehalten, die allem Anschein nach zufriedenstellend verlief.
Die Abhaltung der Generalversammlung beim Postwirt, einige Chargensitzungen und die Durchführung des Vereinsballs waren inzwischen zum festen Bestandteil der Aktivitäten der Feuerwehr während des Vereinsjahres geworden.
1892
Der seit 1890 im Amt befindliche Obmann August Lanzinger, Bäckermeister, ordnete im Jänner an, dass sämtliche Steiger mit ihrer Montur und Rüstung, welche in der Zeugstätte aufbewahrt wurde, sich einer Visite durch den Obmann zu unterziehen hätten. Die Feuerwehr wurde geradezu militärisch streng geführt, weiters wurden von nun an Dienstgrade bei der Feuerwehr eingeführt.
Der Mitgliederstand stieg weiter und erreichte am 6. März 1892 mit 72 Mitgliedern seinen bisherigen Höchststand.
1893
Im Inventurverzeichnis, das jährlich äußerst sorgfältig geführt wurde, scheinen alle Ausrüstungs- und Bekleidungsgegenstände, welche im Besitz der Feuerwehr waren, bis ins kleinste Detail auf. Neben der in früheren Jahren bereits aufgeführten Ausrüstung ist unter anderem zu finden:
1 Vereinsfahne samt Fahnenband und Erinnerungsbänder von 1889
1 rote, damastene Signalfahne
1 Vereins-feucht-Siegel samt Blechetui und Stempelfarbe von 1880
2 Hämmer, 1 Zange, 1 Franzoß, 3 Schraubenschlüssel
2 Wasserhörner (gebogenes Rohr) aus Metall mit Gewinde
4 Spritzeneimer mit Tasche
4 Wurfleitern
2 Signalhörner samt Schnüren von 1880
10 gewöhnliche Laternen aus Blech von 1881
3 Huppen
4 Signalpfeiffen
1 Hauptmannsausrüstung von 1889
1 Hauptmannstellvertreterausrüstung komplett von 1880
4 Schärpen von 1886
1 Gurt für den Fähnrich
10 Steigerblusen, 10 Zwilchhosen für Steiger von 1884
4 Kundmachungstafeln aus Holz
In Gemeindeeigentum verblieben neben einigen veralteten Spritzen und Feuerhaken lediglich 53 Hanfeimer.
Die Zeugstätte war natürlich ebenfalls im Besitz der Feuerwehr. Es ist angeführt, dass für diese vier Schlüssel vorhanden waren, "wobei je einen der Hauptmann, der Postmeister, der Zeugmeister und der Unterbäck in Verwahrung hat".
Im Jahr 1893 wurde Josef Rußegger, Holzknecht zum Hauptmann gewählt.
1894
Am 15. April 1894 fand die Generalversammlung im Gasthaus zur Post unter der Leitung des Feuerwehrhauptmanns Rußegger und im Beisein von 40 Mitgliedern statt. Tagesordnungspunkte unter anderem waren die Neuwahl des Schriftführers und des Zeugmeisters. Als solche wurden gewählt: Karl Koller, Schwanenwirt und Johann Seethaler, Kaufmann, welche, laut Protokoll: die auf sie gefallene Wahl anzunehmen erklärten. Ein weiterer Punkt war der Antrag bezüglich einer Anschaffung eines neuen "Bahrtuches" für Begräbnisse von Feuerwehrmitgliedern. Es wurde beschlossen, ein solches anzuschaffen, sobald es die Vereinsmittel hiefür erlauben. Offenbar stand es mit der Kassa nicht zum Besten, da ein Antrag gestellt wurde, an die löbliche Forst- und Domännendirektion in Salzburg einen Aufruf um eine Unterstützung einzureichen. Dem Antrag wurde zugestimmt und der neugewählte Schriftführer mit der gelegentlichen Verfertigung des bezüglichen Schreibens beauftragt.
Einblick in den internen Ablauf des Vereines gibt das Protokoll einer Chargensitzung am 27. Mai 1894 im Gasthaus zum Schwan:
Es wurde beschlossen, dass in Hinkunft alle Schriftstücke an das Kommando dem Schriftführer- und Geschäftsführer zugesendet werden müssen und hat dieser nach Erfordernissen den Hauptmann oder Stellvertreter zur Einsicht mitzuteilen. Bezüglich der Geldgebarung wurde der Schriftführer ermächtigt, kleinere Anschaffungen und Erfordernisse an Schreibmaterialien, Porto und Lohngeldern nach eigenem Ermässen vorläufig zu bestreiten und bei nächster Gelegenheit aus der Vereinskassa gegen Rechnungsbelegung auszugeben, sowie auch das Sparkassabüchl in Verwahrung zu halten, während der bare Kassavorrat in den Händen des Hauptmanns zu verbleiben hat, welcher auch die dortigen Ein- und Ausgaben des Vereins besorgt, dem Schriftführer von Zeit zu Zeit und mindestens einmal im Monat desselben zur Verbuchung mitzuteilen habe.
Aus dem Jahresbericht für 1894 geht hervor, dass 58 aktive Mitglieder Beiträge zahlten und an Übungen teilnahmen. Dem gegenüber standen 16 passive Mitglieder, die 1 Gulden zahlten und von den Übungen befreit waren sowie acht unterstützende Mitglieder, sogenannte Freunde der Feuerwehr. Im Tätigkeitsbericht ist zu lesen, dass im Ganzen fünf ordentliche Übungen zur Ausbildung der Feuerwehrmannschaft abgehalten wurden und zwar drei Haupt- und zwei Gesamtübungen. Außerdem wurde eine Besichtigung der Feuerlöschgeräte des Gerichtsgebäudes durchgeführt und am 9. Dezember die Spritzen von den Wagen auf Schlitten umgeladen.
"Zur Förderung seines Vereinssinnes" hatte sich der Verein auch an einigen Ausrückungen und "gefälligen Zusammenkünften" beteiligt. Diese sogenannten Paradeausrückungen waren anlässlich der Florianifeier, der Fronleichnamsprozession, zur Primizfeier des Leo Erber, zum Kaiserfest und bei der Kreuzeinsteckung am Kirchturm durchgeführt worden. Zum Fahnenweihfest in Hüttau waren eine Delegation von drei Mann ausgerückt, der traditionelle Feuerwehrball im Jänner lieferte ein Reinerträgnis von 10 Gulden. Zu einer Feuersbrunst auszurücken war im Jahr 1894 nicht notwendig, "da kein Brand vorkam". Schließlich wurde wieder einmal bemängelt, dass sich die Herrn Bürger mehr um das Wohl kümmern und mehr Beteiligung zeigen sollen und dass einige Mitglieder den Beitrag noch ausständig haben.
Offensichtlich hatte man zu dieser Zeit ähnliche Probleme wie heutzutage.
Daten und Fakten
Daten und Fakten
gegründet 1879
aktive Mannschaft 75
nichtaktive Mannschaft 41
Ehrenmitglieder 2
BESONDERE EINSÄTZE
Notrufnummern
112 - EURONOTRUF
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