Katastropheneinsatz in Westserbien
Am Donnerstag, dem 15. Mai 2014 am späten Abend wurde OFK Markus Kronreif, als Vorsitzender der AG Kat-Einsatz des LFV Salzburg vom Landesfeuerwehrkommandanten in Kenntnis gesetzt, dass am Balkan durch die schweren Regenfälle großflächige Überschwemmungen drohen. Die Republik Serbien hatte zu diesem Zeitpunkt bei der EU bereits um Unterstützung zur Katastrophenabwehr angesucht und Hochleistungspumpenmodule angefordert. Nach Rückfrage des BM.I bei den diversen Landesfeuerwehrverbänden meldete der LFV Salzburg sein EU-Modul „HCP“ (High capacity pumping) ein. Nach Annahme dieses Hilfsangebotes durch die Republik Serbien wurde das Modul am Samstag vormittag mit 17 Fahrzeugen, 9 Anhängern, davon 6 Bootsanhängern und 57 Personen in Marsch gesetzt. Das Hochleistungspumpenmodul wurde durch Kräfte des Roten Kreuzes Salzburg und Boote aus Zell am See und Golling sowie aus Kärnten und Oberösterreich verstärkt.
Nach 17-stündigem Marsch übernachtete das Team in Belgrad, um am Sonntag nach Sabac, einer Kleinstadt an der Save, ca. 80km westlich von Belgrad verlegt und dort eingesetzt zu werden. In einer Sporthalle wurde die sogenannte Base of Operation (BoO) aufgeschlagen. Hauptaufgabe des 1. Kontingentes war der Pumpenbetrieb in einem Stahlwerk am Ostrand von Sabac, dem die völlige Überflutung drohte. Zu berücksichtigen war, dass in diesem Werk zahlreiche gefährliche Stoffe gelagert wurden, deren Freisetzung möglichst durch rasches Senken des Wasserspiegels zu verhindern war.
Am Dienstag 20. Mai 2014 wurde das Kontingent durch das Kontingent 2 abgelöst. Kdt und Teamleader dieses Kontingentes war OFK Markus Kronreif. Aufgaben waren das Weiterführen des Pumpenbetriebes im Stahlwerk, die ständige Koordinierung mit der örtlichen Einsatzleitung (örtliche Berufsfeuerwehr, Zivilschutz und serbisches Militär) und das Verbindunghalten mit dem EUCPT, dem Koordinierungsteam der EU in Belgrad. Nach einigen Tagen intensiver Pumparbeit mit der Hochleistungspumpe (HLP) und drei Tauchpumpen des mitgeführten Hochwasseranhängers (HWA) zeigten sich erste Erfolge, indem der Wasserspiegel im Werk langsam, aber kontinuierlich zu sinken begann. Mit einer Pumpleistung von ca. 24.000 l pro Minute, wurden in den ersten Tagen über 200Mio Liter Wasser zurück in die Save gepumpt.
Daraufhin wurden einzelne Pumpen aus dem Stahlwerk abgezogen und an weiteren neuralgischen Punkten zum Einsatz gebracht. Teamleader Markus Kronreif nahm mehrmals an Sitzungen des örtlichen Krisenstabes unter Vorsitz des serbischen Militärs, ad personam Generalstabschef 4-Sterne General Ljubiša Diković, teil. Nachdem die Boote, welche als „strategische Reserve“ für eine mögliche Überflutung von Sabac bereitgehalten worden waren, nicht mehr gebraucht wurden, verlegten diese mit den Fahrzeugen und dem Personal, welches für den unmittelbaren Pumpenbetrieb nicht mehr notwendig war, am Donnerstag, den 22. Mai nach Österreich zurück. In Serbien verblieben nur mehr lediglich die Pumpen mit der erforderlichen Bedienungsmannschaft. Im Zuge einer weiteren Sitzung des Krisenstabes bedankte sich General Diković bei Österreich für den raschen Hilfseinsatz und wies auf die sehr wichtige Arbeit im Stahlwerk hin, weswegen eine große Umweltkatastrophe durch das Austreten von gefährlichen Stoffen durch das Hochwasser verhindert werden konnte. Als Dank und als Zeichen der Wertschätzung überreichte der General dem Teamleader eine „commanders coin“. Auch den anderen ausländischen Einsatzkräften in Sabac, den Teams aus Russland, Weißrussland und Frankreich wurde ein solches Ehrengeschenk überreicht.
Am Samstag, dem 24. Mai 2014 wurde Kontingent 2 schließlich von Kontingent 3 abgelöst. Dieses Kontingent beendete schließlich die Pumparbeiten im Stahlwerk und verlegte den Einsatz an weitere Einsatzstellen in und um Sabac. Am 27. Mai 2014 waren die Einsatzstellen abgearbeitet, sodass das Kontingent am Mittwoch, den 28. Mai die Base of Operation (BoO) abbrechen und nach Österreich zurückverlegen konnte.
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