Nachkriegszeit und Ära Zorec

1946


Ab 1946 wurden wieder Bälle und Florianifeiern abgehalten. Der Jahresvoranschlag wies für die Feuerwehr Abtenau 3.000 Schilling, für den Löschzug Voglau 500 Schilling aus. Als Mannschaftsstand unmittelbar nach dem Krieg wurden gemeinsam mit Voglau 84 Mitglieder angegeben, wovon nicht weniger als 45 Mann registrierte Nationalsozialisten gewesen sein sollen. Als Kommandantstellvertreter wurde Blasius Erlbacher, Rauchfangkehrermeister ernannt.

Aus Beständen der Wehrmacht konnte ein LKW der Marke Steyr 1500, 8 Zylinder mit 85 PS, ein sogenannter "Afrika-Steyr" mit Filter für Wüstenausführung organisiert und bis Ende 1946 fahrbereit gemacht werden. Der Wagner Fasl fertigte einen Aufbau an und so stand der Feuerwehr Abtenau das erste Feuerwehrfahrzeug zur Verfügung. Die Freude währte nicht allzu lange, bereits 1954 war der Wagen endgültig unbrauchbar und wurde ausgeschieden. Ab diesem Zeitpunkt war die Wehr bei Brandeinsätzen auf Leihfahrzeuge angewiesen, meistens stellten der Brauwirt Webinger oder der Schiffwirt ihr Lastauto zur Verfügung.

Weiters wurden aus amerikanischen Beständen 30 Uniformblusen günstigst angekauft, damit war man fürs erste wieder halbwegs einsatzfähig. Im Inventar befanden sich zu Kriegsende immerhin noch ca. 1000 Meter der wertvollen Hanfschläuche.

An Einsätzen waren 1946 ein Hochwasser im Juli und ein Brand bei Blasius Gsenger im Dezember zu bewältigen.

Der "Afrika-Steyr" war ab 1946 in Verwendung und war das erste Feuerwehrauto in Abtenau
Der "Afrika-Steyr" war ab 1946 in Verwendung und war das erste Feuerwehrauto in Abtenau

1948


Der allgemeine Mangel an Waren und Gütern des täglichen Gebrauchs wirkte sich auch auf die Feuerwehr aus. Besonders Benzin war streng rationiert. Die vom Landesfeuerwehrkommando angeordnete Benzinerhebung im März ergab:
Verbrauch:

 

Rüstfahrzeug Steyr 150035 Liter auf 100 km
Motorspritze R 60, PS 2615 Liter pro Stund
Motorspritze R 50, PS 1612 Liter pro Stunde


An Einsätzen waren gleich zu Jahresbeginn ein Hochwasser und einige Brände zu meistern. Am 22. April brannte die Waschhütte beim Schiemhofbauern nieder, am 12. Juni brannte der Dachstuhl des Vereinslokals, des Gasthofs zur Post. Der Brand konnte jedoch rasch unter Mitwirkung der Feuerwehr Rußbach, die zufällig wegen einer Bezirksübung in Abtenau anwesend war, unter Kontrolle gebracht werden. Am 21. Juli brannten wieder einmal die Baracken des Landesbauamtes in Tuftholz ab. Der Großbrand wurde unter Mitwirkung von zwei Löschzügen aus Hallein und eines Zuges aus Golling gelöscht.

Auf Grund gesetzlicher Bestimmungen wurde die Feuerwehr als Einrichtung der Gemeinde erklärt.

Feuerwehrübung mit Magirus-Leiter beim Krapflwirt im Jahr 1947
Feuerwehrübung mit Magirus-Leiter beim Krapflwirt im Jahr 1947

1949


Am 21. Mai kam es zu einem Dachstuhlbrand bei der "oberen Zeugstätte", das war jene im Bereich der heutigen Einfahrt zum Parkplatz Ost. Obwohl der Brand sofort gelöscht werden konnte, verschärfte sich das schon lange anstehende Problem der unzureichenden Unterbrin-gung der zahlreichen Gerätschaften und des Fahrzeuges in den beiden Holzschuppen, die in keinster Weise mehr den Anforderungen einer motorisierten Feuerwehr entsprachen. Daher wurde in einer außerordentlichen Vollversammlung am 20. November beim Postwirt zur Be-hebung der Raummisere ein Bauausschuss gebildet. In diesem Auschuss waren als Mitglieder vertreten: Bürgermeister Heinrich Rettenbacher, der inzwischen schon zum Abschnittsfeuer-wehrkommandanten beförderte Kommandant Johann Guggenberger, sein Stellvertreter Blasi-us Erlbacher, Josef Kronreif, Wolfgang Resch, Zimmermeister Posch, Viktor Zorec, Wolfgang Bachler und Oberförster Engl aus Voglau. Es wurde vorgeschlagen, für Abtenau eine neue Garage mit drei "Ausfahrten" und den Maßen 12 x 16 x 8 Meter um rund 280.000 Schilling, für Voglau eine Zeugstätte mit den Maßen 8 x 10 x 5 Meter um rund 90.000 Schilling zu bauen.

Für das Haus in Abtenau wurde ein Teil des Gerichtsgrundstückes vom Oberlandesgericht Linz erworben, der Rest des Bauplatzes bestand aus dem ohnedies gemeindeeigenen Schul-garten. Es war vorgesehen, dass die Feuerwehr das Erdgeschoss nutzen sollte, der 1. Stock sollte als neues Gemeindeamt dienen.

1950


1950 war wiederum ein einsatzintensives Jahr. Am 16. Juni rückte die Feuerwehr zur äußerst schwierigen Bergung eines abgestürzten Traktors des Sägewerksbesitzers Schachl nach Wallingwinkl aus. Der Lenker des Fahrzeuges konnte nur mehr tot geborgen werden.

Am 23. Juli gingen nach einem Blitzschlag das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Strobl-bauern in Seidegg 5 in Flammen auf. Insgesamt beteiligten sich 60 Mann aus Abtenau und Voglau an den Löscharbeiten. Obwohl die Alarmierung offensichtlich gut funktionierte, das war zu dieser Zeit eher die Ausnahme als die Regel, und obwohl der Löschzug Voglau inner-halb 25 Minuten Wasser an die Brandstelle gebracht hatte, brannte der gesamte Bauernhof bis auf die Grundmauern nieder. Bei dem Einsatz verletzten sich überdies zwei Mann.

Schon nach wenigen Wochen, am 4. August war ein Hochwasser im Ortsteil Schorn zu bekämpfen. Stundenlange Einsätze waren die Folge, da das Haus Rußegger beim Schornwirt in höchster Gefahr war und durch den Rußbach bedroht wurde.

Am 20. September kam es zum nächsten Großfeuer, durch Heuselbstentzündung war das Wohnhaus und der Stall des Steinhäuslbauern, Möselberg 5 in Brand geraten. Die Gebäude waren trotz des Einsatzes von Feuerwehrmännern aus Abtenau , Voglau und Rußbach nicht vor der völligen Vernichtung zu retten. Bei diesem Einsatz verletzte sich der Kommandant Guggenberger höchstpersönlich.

Am 8. Oktober fand eine Motorspritzenweihe statt, zu der die Lammertaler Feuerwehren ein-geladen wurden. Die neue TS war eine Motorspritze der bewährten Fa. Rosenbauer, Type R 75, welche heute im Feuerwehr Museum ausgestellt ist. 1950 wurde auch Kommandant Gug-genberger zum Ehrenmitglied ernannt.

Die Pumpe R75 der Fa. Rosenbauer aus dem Jahr 1950 ist heute im Feuerwehrmuseum ausgestellt
Die Pumpe R75 der Fa. Rosenbauer aus dem Jahr 1950 ist heute im Feuerwehrmuseum ausgestellt

1951


Auch im Jahr 1951 wurde die Feuerwehr wieder stark gefordert. Im Winter, am 17. Februar brach ein Großfeuer beim Kleinedbauern, Salfelden 4, aus. Trotz des Einsatzes der Feuerweh-ren Abtenau und Annaberg und der vorsorglichen Alarmierung von Lungötz und Hallein, brannten das Stallgebäude und der Getreidekasten völlig nieder. Dabei verbrannten sechs Rinder, zwei Schweine und sieben Schafe, etliche Maschinen und die gesamten Futtervorräte wurden vernichtet.

Im Juli kam es zum jährlichen Hochwasseralarm, diesesmal waren Häuser in der Au bedroht.

Am 11. August fing beim Obermaißbauern in Radochsberg, Wagner 11, beim Dreschen ein Benzinmotor Feuer und drohte das Gebäude in Brand zu setzen. Trotz der langen Anfahrt konnte das Feuer eingedämmt werden, bevor es größeren Schaden anrichten konnte.

Am 29. Oktober ereignete sich ein folgenschwerer Verkehrsunfall auf der äußerst abgelegenen Lienbachstraße auf der Postalm. Ein LKW war von der schmalen Straße abgekommen und rund 20m in die Tiefe in einen Tümpel des Lienbaches gestürzt. Dabei wurden zwei Personen getötet, acht weitere zum Teil schwer verletzt. Die Feuerwehr hatte die Aufgabe, die im Wasser treibenden Leichen zu bergen, an eine Bergung des Fahrzeugs war aufgrund der unzu-reichenden technischen Ausrüstung vorerst nicht zu denken.

Im November musste noch zu zwei Brandeinsätzen ausgerückt werden. Am 2. November brannte beim Kurhaus nach einem Kurzschluss ein Werkzeugschuppen, am 15. November wurde das Wirtschaftsgebäude des Unterbergbauern durch Heuselbstentzündung eingeäschert. Das Wohnhaus konnte durch den Einsatz der Feuerwehr gerettet werden.

Bergung des im Oktober 1951 auf der Lienbachstraße verunglückten Lastwagens durch den technischen Hilfsdienst des Landesfeuerwehrverbandes
Bergung des im Oktober 1951 auf der Lienbachstraße verunglückten Lastwagens durch den technischen Hilfsdienst des Landesfeuerwehrverbandes

1952


Am 19.April schlug der Blitz in die Pfarrkirche ein, der darauffolgende Kleinbrand konnte gottlob durch 15 Mann rasch gelöscht werden. Einem Großbrand der Pfarrkirche wäre mit den vorhandenen Mitteln wohl schwer beizukommen gewesen.

Wenige Tage später forderte ein Waldbrand in Voglau, Pichl Auerhals, die Feuerwehren Abtenau und Voglau. Aus ungeklärter Ursache waren 1,5 ha Wald in Brand geraten und mussten gelöscht werden.

Am 8. Mai schlug wiederum ein Blitz ein, diesmal in das Wirtschaftsgebäude des Johann Resch, Schratten 10, und tötete dabei eine Kuh. Der unvermeidliche Folgebrand wurde rasch gelöscht.

Im Herbst waren noch kleinere Brände zu bekämpfen, die Obstdörrhütte des Schrattenbauern brannte nieder, ein Zimmerbrand beim Neuwirt wurde durch einen überhitzten Ofen verur-sacht.

An Festlichkeiten für 1952 wurden der traditionelle Feuerwehrball, zwei Feste, Florianifeier, Fronleichnamsprozession und die Hauptschuleinweihung am 12. Oktober protokolliert, zu der die Feuerwehr mit 80 Mann und der Löschzug mit seiner Feuerwehrmusik mit 85 Mann ausrückte. An Übungen wurden 16 "normale" Übungen, eine Alarmübung und eine Abschnitts-übung bei Kirche und Spital, welches sich ja im eigentlichen Pfarrhof befand, durchgeführt.

Uniformierung nach dem 2. Weltkrieg
Uniformierung nach dem 2. Weltkrieg

1953


Am 19. März kam es zu einem Dachstuhlbrand durch einen Funkenflug bei der Bäckerei An-dexlinger. Der Schaden war allerdings gering.

Am 10. Mai konnte das erste der beiden im Jahre 1949 geplanten Feuerwehrhäuser, die Zeugstätte Voglau, seiner Bestimmung übergeben werden. Der Löschzug feierte die Einwei-hung gleichzeitig mit einer Fahnenweihe, gemeinsam mit der Musik rückten 80 Mann der Feuerwehr Abtenau aus. Es fällt auf, dass bei gesellschaftlichen Ausrückungen ungleich mehr Männer zur Teilnahme motiviert werden konnten, als bei Brandeinsätzen und Übungen.

Weitere Einsätze waren ein Brandeinsatz nach Blitzschlag im Wohnhaus Stocker 18, welches nicht mehr gerettet werden konnte, ein weiterer Brandeinsatz nach Kurzschluss im Kaufhaus Linhuber in Voglau und ein Waldbrandeinsatz wieder in Voglau Pichl. Bei Manövern der Besatzungstruppen war durch Abschießen von Leuchtraketen ein Waldstück in Brand geraten, es konnte jedoch rasch gelöscht werden. Wenige Tage vor Weihnachten kam es zu einem Zimmerbrand im sogenannten "Geisthäusl", der aber nicht allzu großen Schaden anrichtete.

1954


Ein äußerst ereignisreiches Jahr begann mit einem Lawinen- und Hochwasseralarm am 21. Jänner. Durch Schneeschmelze infolge langanhaltendem Tauwetter und schwerem Regen trat der Fischbach aus den Ufern und überschwemmte den Markt großflächig. Gegen 12 Uhr mit-tags ging in Waldhof eine Lawine nieder und beschädigte das Wohnhaus des Johann Friesinger in Waldhof 3 schwer. Am Nachmittag wurden die Ställe des Kleinschörghofbauern und des Algehbauern knietief überschwemmt. Die Feuerwehr rückte zu allen Einsatzstellen aus und half, so gut es eben ging.

Am 7. Mai wurde Brandalarm beim Sägewerk Kaindl in Lungötz gegeben, Abtenau kam jedoch trotz Alarmierung nicht mehr zum Einsatz.

Im Mai brach beim Etzbauern in Wallingwinkl durch Kurzschluss ein Brand aus, der aber rasch gelöscht werden konnte. Kurzschlüsse waren, gemeinsam mit Heuselbstentzündungen, die häufigsten Brandursachen zu dieser Zeit.

Der Sommer 1954 hatte es wahrlich in sich. Am 2. Juli gab es wieder Hochwasseralarm. Der Fischbach und die Lammer waren über die Ufer getreten, dabei wurden drei Brücken von den Fluten weggerissen. Die Straße nach Golling musste gesperrt werden.

Von 1954 bis 1960 war die Feuerwehr gemeinsam mit dem Gemeindeamt im heutigen Postamtsgebäude untergebracht
Von 1954 bis 1960 war die Feuerwehr gemeinsam mit dem Gemeindeamt im heutigen Postamtsgebäude untergebracht

Bereits am 8. Juli wurde wieder Hochwasseralarm gegeben. Die Situation hatte sich noch immer nicht völlig beruhigt, aufgrund schwerer Regenfälle traten Lammer, Aubach, Lienbach, Weitenaubach und Fischbach erneut über die Ufer. Dutzende Objekte waren gefährdet und viele Keller mussten ausgepumpt werden. 30 Mann standen bis in die Nachtstunden im Einsatz.

Am 9. Juli verwandelte sich der Regen in höheren Lagen in schwere Schneefälle. Die Schneehöhe im Bereich Zinken und Lienbach betrug stellenweise bis zu 1,5 Meter. 20 Mann der Feuerwehr mussten zur Rettung von 200 Stück Vieh und 50 Stück Pferde die jeweiligen Almbauern unterstützen. Die Männer standen bis 10. Juli vormittag in körperlich schwerstem Einsatz.

Am 4. August, wenige Tage vor dem bevorstehenden Gründungsfest, brannte das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Lammererbauern nieder, der Viehbestand konnte gerettet werden.

Die heutige Fahne wurde am 8. August 1954 anlässlich des 75-jährigen Gründungsfestes geweiht
Die heutige Fahne wurde am 8. August 1954 anlässlich des 75-jährigen Gründungsfestes geweiht

Am 7. und 8. August 1954 wurde das 75jährige Gründungsfest gefeiert. Nach den Anstrengungen der vergangenen Tage und Wochen hatte die Feuerwehr wirklich allen Grund zur Freude. Es wurde eine neue Fahne geweiht, Anna Schachl war die Fahnenmutter und die Postwirtin, Corona Windhofer spendete als Fahnenpatin ein Fahnenband. Weiters wurde die Feuerwehr neu eingekleidet, es wurden ab nun blaue Röcke, schwarze Hosen und Tellermützen getragen.

Fahnenmutter Anna Schachl und Fahnenpatin Corona Windhofer
Fahnenmutter Anna Schachl und Fahnenpatin Corona Windhofer

Der langgehegte Wunsch der Feuerwehr wurde ebenfalls Wirklichkeit. Bürgermeister Rettenbacher übergab der Wehr das neuerbaute Zeughaus mit drei Stellplätzen und Schulungsraum im Gebäude Markt 150. Diese Gebäude ist heute das Postamt.

Die Fahnenweihe fand im Beisein von Landeshauptmann Dr. Josef Klaus und Landesfeuerwehrkommandant Hans Stelzinger statt
Die Fahnenweihe fand im Beisein von Landeshauptmann Dr. Josef Klaus und Landesfeuerwehrkommandant Hans Stelzinger statt

Kommandant Johann Guggenberger wurde 1954 zum Ehrenbürger der Marktgemeinde Abtenau ernannt und mit dem Bundesfeuerwehrkreuz ausgezeichnet. Einziger Wermutstropfen war die Tatsache, dass der alte "Afrika-Steyr" endgültig unbrauchbar geworden war und von nun an die Feuerwehr bis auf weiteres mit Leihfahrzeugen auskommen musste.

1955


Dieses Jahr war wieder etwas ruhiger für die Feuerwehr. Neben den beinahe schon üblichen Blitzschlägen und Kurzschlüssen mit geringeren Folgen brannte am 24. August das Anwesen des Haigermoosbauern infolge Blitzschlags bis auf die Grundmauern ab. Die Löscharbeiten gestalteten sich aufgrund von Wassermangel schwierig.

Neben vier Begräbnissen, zwei Feuerwehrfesten und einem Bischofsempfang, an denen teil-genommen wurde, absolvierten die Männer 13 Übungen.

1956


Am 7. Februar ging in Leitenhaus eine Schneelawine nieder, dabei wurde ein Schulmädchen verschüttet. Die Feuerwehr wurde alarmiert und rückte mit 14 Mann aus. Das Kind konnte lebend gefunden, gerettet und in das Krankenhaus nach Abtenau überführt werden.

Im März waren wieder schwierige Brände zu bekämpfen. Am 1. März war durch Kurzschluss ein Transformator der SAFE in Duftholz in Flammen aufgegangen und brannte völlig aus, am 12. März brannte es im Gipsbergbaubetrieb Haagen in Voglau, wobei ein Maschinenraum und eine Wohnbaracke vernichtet wurden.

Erwähnenswert ist die Teilnahme der Feuerwehr Abtenau unter Leitung des Kommandant-stellvertreters Viktor Zorec am 1. Landesfeuerwehrwettbewerb in der Landesfeuerwehrschule in Salzburg Maxglan.

1956 nahmen Abtenauer Feuerwehrmänner an einem Landesbewerb in Salzburg-Maxglan teil
1956 nahmen Abtenauer Feuerwehrmänner an einem Landesbewerb in Salzburg-Maxglan teil

Am 22. Juli  besuchte Bundespräsident Dr. Theodor Körner Abtenau. Selbstverständlich rückte auch die Feuerwehr mit gesamter Mannschaft zum Empfang aus.

Im Herbst waren ein Heustockbrand beim Kurzhofbauern, ein Getreidekastenbrand beim Eglseebauern und ein Holzhüttenbrand beim Schornwirt zu löschen, der Sachschaden war jeweils gering.

Das Jahr ging jedoch traurig zu Ende. Am 17. Dezember musste der langjährige Kommandant und Abschnittskommandant Johann Guggenberger zu Grabe getragen werden. Die Feuerwehr erwies ihrem Kommandanten die letzte Ehre durch eine Ausrückung mit 70 Mann mit Musik. Weiters waren Abordnungen aus Salzburg, Hallein, Annaberg, Rußbach, St.Martin, Voglau und Scheffau anwesend. Es wurde festgelegt, dass bis zur Neuwahl des Kommandanten der bisherige Stellvertreter Viktor Zorec die Feuerwehr leiten sollte.

Mit Jahresende wurde durch die Gemeindevertretung beschlossen, der unbefriedigenden Situ-ation der Feuerwehr, bei Einsätzen mit Leihautos ausrücken zu müssen, abzuhelfen und ein Feuerwehrauto zu beschaffen. Es sollte ein der damaligen Zeit entsprechendes, leichtes Löschfahrzeug (LLF) der Marke Opel Blitz mit 62 PS Motorleistung und Vorbaupumpe, Aufbau Rosenbauer werden.

1957


Am 17. März wurde bei der Jahreshauptversammlung der Tischlermeister Viktor Zorec zum Ortsfeuerwehrkommandanten (OFK) gewählt, sein Stellvertreter wurde Blasius Erlbacher, Kaminkehrermeister.

Zu dieser Zeit wurde durch die Feuerwehr noch die sogenannte Sterbekasse geführt, aus der Aufwendungen für Begräbnisse bestritten wurden. Auch gab es die Möglichkeit, bedürftige Mitglieder finanziell zu unterstützen.

Am 5. Juli 1957 wurde gegen 14 Uhr Brandalarm gegeben. Der Grund war ein Waldbrand am Donnerkogel in Annaberg, der sich zur bis dahin größten Waldbrandkatastrophe ausweiten sollte. Unachtsame Wanderer sollen, wie später ermittelt wurde, Glasflaschen ins Gelände geworfen haben, die Glassplitter wirkten wie Brenngläser und entzündeten die äußerst trockene Bergflora. Am neuen Löschfahrzeug wurden gerade die Kennzeichentafeln montiert, als es bereits zum ersten Einsatz ausrücken musste. Diese Umstände sollten sich fast 20 Jahre später bei einem anderen Abtenauer Feuerwehrfahrzeug wiederholen.
Von 5. bis 8. Juli standen Dutzende Männer aus Abtenau im Waldbrandeinsatz, der Notstand musste ausgerufen werden. Angehörige von 57 Feuerwehren, Bundesheer und Forstpersonal, insgesamt ca. 850 Männer leisteten tage- und nächtelang schier Übermenschliches. Der Kampf gegen die Flammen war scheinbar aussichtslos, technische Hilfe wie Hubschrauber standen noch nicht zur Verfügung. Mit Anlegen von Brandschneisen und Anzünden von "Gegenfeuern" wurde versucht, die Katastrophe zu bändigen, schließlich löschte ein schwerer Gewitterregen die Feuersbrunst.

Von 5. bis 8. August standen weite Teile des Donnerkogels in Brand
Von 5. bis 8. August standen weite Teile des Donnerkogels in Brand

Am 4. August wurde die offizielle Indienststellung des neuen Feuerwehrautos Opel Blitz im Rahmen eines Festaktes auf dem Marktplatz feierlich nachgeholt, auch Landesfeuerwehrkommandant Stelzinger war anwesend.

Im August 1957 erfolgte die offizielle Indienststellung des legendären Löschfahrzeuges Opel Blitz
Im August 1957 erfolgte die offizielle Indienststellung des legendären Löschfahrzeuges Opel Blitz

1958


Ein weitgehend ereignisloses Jahr. An Einsätzen sind lediglich 14 Heumessungen aufgezeich-net, dafür wurde die Übungstätigkeit enorm gesteigert. Im Zeitraum von 25. April bis 31. Oktober wurden nicht weniger als 28 Gruppenübungen abgehalten.

Die Post- und Telegraphendirektion in Linz beantragte, das eben erst bezogene Gemeinde- und Feuerwehrhaus neben dem Krapflwirt zu kaufen. Ein Postamt mit Wählamt und Autobusabfahrtstelle sollte dort eingerichtet werden. Dafür wollte die Post der Gemeinde ein Grundstück am Westeingang zum Markt für den Bau eines neuen Gemeindeamtes überlassen. Die Gemeindevertretung ließ sich auf den Tauschhandel ein, wohl nicht ohne gehörige Vor-teile daraus zu erzielen, hatte aber schließlich Probleme, der Bevölkerung zu erklären, warum man das neuerbaute Gemeindehaus verkaufen wolle, um wieder ein neues zu bauen.

1959


Die nächste Katastrophe ließ nicht lange auf sich warten, diesmal wieder ein verheerendes Jahrhunderthochwasser. Am 12. August abends trat der Wimmbach über die Ufer und über-schwemmte große Teile des Marktes. Dies war jedoch nur der Auftakt. Gegen 23 Uhr trat schließlich die Lammer im Bereich Voglau über die Ufer, Grund war eine Verklausung der Strub im Bereich Badwirt. Überschwemmt wurden die Landesstraße und der Gasthof Voglau, hier stieg das Wasser 80cm hoch. Zwischen Abtenau und Annaberg, beim Sägewerk Moser, überschwemmte die Lammer das Bretterlager und begann dieses abzutragen. Damit war für die flussabwärts gelegenen Brücken große Gefahr durch Treibholz zu erwarten, zwei Familien mussten aus ihren Häusern evakuiert werden.

Im August 1959 überschwemmte die Lammer weite Teile des Lammertales, hier in Voglau
Im August 1959 überschwemmte die Lammer weite Teile des Lammertales, hier in Voglau

Am 13. August, gegen 1 Uhr früh, mussten die Schwaighofbrücke und die Schornbrücke über die Lammer abgerissen werden. Durch Schlägerung von Bäumen wurde versucht, das Fortspülen der Böschungen zu verhindern. Gegen 4 Uhr morgens konnte der Löschzug Voglau die Lammer wieder überqueren und wurde sofort zu Aufräumungsarbeiten beim Voglauwirt eingesetzt.
Um 6 Uhr schließlich trat auch der Fischbach über die Ufer und überschwemmte Stall und Felder des Süßbauern sowie die Landesstraße im Bereich Fischbach. Um 8 Uhr verwüstete der Wimmbach den Kindergarten, die Feuerwehr war an allen Einsatzstellen mit Dutzenden Männern im Einsatz.
Um 9 Uhr bedrohte die Lammer massiv das Kurhaus, die Gemeindestraße wurde teilweise weggerissen, die Brücken konnten mit Mühe von der Feuerwehr gehalten werden. Um 14 Uhr wurde eine Verklausung beim Saagsteg durch Aushacken beseitigt und die Brücke vor der sicheren Zerstörung gerettet. Danach gingen die Wassermassen langsam zurück.
Der Schaden, den das Hochwasser am Gemeindeeigentum angerichtet hatte, wurde mit 70.000 Schilling beziffert, Privatschäden lagen wesentlich höher. Doch der gesamte wirtschaftliche Schaden war nichts gegen den Verlust eines Menschenlebens, der Schüler Eder Rudolf aus Voglau war in den Fluten ertrunken.
In den folgenden Tagen waren unzählige Einsätze wie Auspumpen von Kellern, Räumen von Kanälen und Freimachen der Verkehrswege zu leisten. Die Einsätze wurden durch den Umstand erschwert, dass de facto die gesamte Telefonverbindung nach außen in alle Richtungen durch umgestürzte Masten tagelang unterbrochen war.

Im Herbst wurde der erste Feuerwehrausflug organisiert, es ging nach Bad Aussee und zum Grundlsee. Als bemerkenswertes Ereignis wurde dabei festgehalten, dass Lanner Lipp, aus welchen Gründen auch immer, in den See stürzte.

Am 26. Dezember brach im unbewohnten Bauernhaus der Maria Höll in Fischbach 1 ein Brand aus, das angrenzende Stallgebäude und das neue Wohnhaus konnten durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr gerettet werden. Am Tag darauf, am 27. Dezember, musste bei Matthias Höll, Markt 120, ein Zimmerbrand gelöscht werden.

Als sonstige Tätigkeiten wurden 14 Heumessungen, 22 Gruppenübungen und eine Großübung in Weitenau durchgeführt.

1960


Im März 1960 hatte die Feuerwehr wieder einmal als Einsatzort den Stützpunkt des Landesbauamtes in Duftholz. Beim Erhitzen von Schmieröl auf einem Ofen in der Zimmereiwerk-stätte war kochendes Öl übergegangen und hatte die Werkstätte in Brand gesetzt. Der darauf-folgende Zimmerbrand konnte rasch gelöscht werden.

Am 15. Mai fand in Abtenau ein Feuerwehrtag statt. Anwesend waren LFK Stelzinger, BFK Ing. Guttmann, AFK Buttinger und Ing. Schmied aus Salzburg. Folgende Feuerwehren mit Mannschaft und Fahrzeugen wurden gestellt:

 

AbtenauRüstwagen und 18 Mann
VoglauRüstwagen und 11 Mann
RußbachRüstwagen und 11 Mann
AnnabergRüstwagen und 10 Mann
ScheffauRüstwagen und 9 Mann

Folgendes Programm war vorgesehen:

 

8 UhrBeginn
9 Uhr - 10 UhrInspektion der aufgefahrenen Rüstwagen durch den LFK
10 Uhr - 12 Uhrtechnische Schulung über Brandbekämpfung
nachmittagsSchauübung
18 UhrEnde



   

 

 

Errichten einer Saugstelle mit Vorbaupumpe Opel Blitz in den 60er Jahren
Errichten einer Saugstelle mit Vorbaupumpe Opel Blitz in den 60er Jahren

Im Juli kam es jedoch schon wieder zu einem großen Hochwasser. Durch sintflutartige Wolkenbrüche waren in kürzester Zeit der Wimm- und Fischbach übergegangen und vermurten mit Geröll und Schlamm weite Teile des Marktes und des Ortsteils Fischbach. Besonders schlimm betroffen waren das Sägewerk Schachl, das Kaufhaus Pranieß und der Kindergarten in der Reisenpoint. Die Nebenflüsse der Lammer richteten ebenfalls große Schäden an, zu großen Vermurungen kam es beim Sägewerk in der Voglau, beim Zehenthof und bei der Rigaussäge. Die Feuerwehr war tagelang mit Aufräumarbeiten beschäftigt.

Im Spätsommer waren einige kleinere Brände zu bekämpfen, die keine nennenswerte Schäden anrichteten.

Am 16. Oktober wurde die neue Zeugstätte im Haus Markt 165 im Beisein des Bezirkshaupt-manns eingeweiht. Im neuen Gemeindeamt waren neben drei Stellplätzen auch ein Schulungsraum und eine Zeugwartwohnung untergebracht. Im Zuge der Einweihungsfeierlichkei-ten wurden 59 Mann der FF Abtenau mit der Hochwassermedaille ausgezeichnet.

Bei der Einweihung des neuerbauten Altersheimes am 20. November stellte die Feuerwehr den Ordnungsdienst mit 15 Mann. Bekanntlich ist dieses Gebäude auch schon wieder einem Neubau gewichen.

Den Jahresabschluss bildete wiederum ein Einsatz am Stephanitag, ein Zimmerbrand beim Ledererwirt nach einem Kurzschluss wurde mit 15 Mann erfolgreich gelöscht.

Die Feuerwehr war von 1960 bis 1993 im Erdgeschoss des Gemeindeamtes untergebracht
Die Feuerwehr war von 1960 bis 1993 im Erdgeschoss des Gemeindeamtes untergebracht
 

Daten und Fakten

Daten und Fakten

gegründet 1879
aktive Mannschaft 75
nichtaktive Mannschaft 41
Ehrenmitglieder 2

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